Ostanes
Ostanes (auch Osthanes; * um 400 v. Chr.) war ein legendärer Alchemist. Laut einigen Quellen stammte er aus Alexandria, nach anderen Angaben aus dem Perserreich.
Wie der Orientalist Fuat Sezgin angibt, soll der historische Ostanes „ein geistiger Nachfolger von Zoroaster bei der Begründung der Astrologie gewesen sein und wahrscheinlich im fünften Jahrhundert v. Chr. gelebt haben“.[1] Ostanes wird häufig in arabischer und persischer alchemischer Literatur als Autorität zitiert. Ein arabischer Traktat mit dem Titel Kitab al-Fusul al-ithnay ‘ashar fi 'ilm al-hajar al-mukarram (Das Buch der zwölf Kapitel über den ehrenhaften Stein) (genannt auch „Buch von Ostanes dem Magier“[2]) wird ihm zugeschrieben.
Plinius der Ältere berichtet in seiner Naturalis historia, dass Ostanes als Hofwahrsager des Xerxes I. diesem auf dem Zug nach Griechenland gefolgt sei, magische Schriften verfasst und diese Disziplin überhaupt in Griechenland bekannt gemacht habe.
Literatur
- Manfred Hutter: Ostanes. In: Reallexikon für Antike und Christentum. Band 26, Hiersemann, Stuttgart 2015, ISBN 978-3-7772-1509-9, Sp. 626–634
- Fuat Sezgin: Geschichte des arabischen Schrifttums, Bd. 4: Alchimie-Chemie, Brill 1996, ISBN 90-04-02009-8.
- Manfred Ullmann: Die Natur- und Geheimwissenschaften im Islam (= Handbuch der Orientalistik, Abteilung I, Ergänzungsband VI, Abschnitt 2). Brill, Leiden 1972, S. 184.
- Georges C. Anawati: Arabic Alchemy. In: Roshdi Rashed (Hrsg.): Encyclopedia of the History of Arabic Science. Routledge, Band 3, London 1996, S. 862.
- Christa Tuczay: Magie und Magier im Mittelalter. München 2003, S. 40 Anm. 37.
Weblinks
Anmerkungen
- Fuat Sezgin, Geschichte des Arabischen Schrifttums, Bd. 4: Alchimie-Chemie, Brill, Leiden 1996, S. 51.
- Peter Lamborn Wilson, Karl Schlamminger: Weaver of Tales. Persian Picture Rugs / Persische Bildteppiche. Geknüpfte Mythen. Callwey, München 1980, ISBN 3-7667-0532-6, S. 85.