Ostallee (Trier)
Die Ostallee ist eine Straße am östlichen Rande der Trierer Altstadt zwischen Südallee und Balduinplatz, unweit vom Hauptbahnhof. Historisch zur Ostallee gehört auch die nach der Trierer Partnerstadt Weimar benannte Weimarer Allee. Beide sind Teil des Trierer Alleenrings. Die Straße ist auf ihrer vollen Länge Einbahnstraße. Im Süden verläuft parallel die bereits erwähnte Weimarer Allee, gefolgt von der Straße „An der Schellenmauer“, an die im Norden schließlich die Balduinstraße anschließt. Die Parallelstraßen sind ebenfalls Einbahnstraße.
Ostallee | |
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Basisdaten | |
Ort | Trier |
Ortsteil | Mitte |
Anschlussstraßen | Theodor-Heuss-Allee, Südallee |
Querstraßen | Hermesstraße, Schützenstraße, Gartenfeldstraße, Mustorstraße, |
Plätze | Balduinplatz |
Bauwerke | Kaiserthermen |
Der Name der Straße leitet sich von ihrer Lage in der Stadt ab, da sie sich am östlichen Rand der mittelalterlichen Altstadt von Trier. Sie war daher bis ins 19. Jahrhundert hinein Teil der Trierer Stadtmauer. Über ein weites Stück läuft bis heute der längste Rest der Trierer Stadtmauer parallel zur Straße, worauf auch der Name „An der Schellenmauer“ hinweist.[1] Unmittelbar an der Straße befindet sich die markante und bekannte Ostfront der Kaiserthermen, welche im Mittelalter als Teil der Stadtmauer genutzt wurde.[2]
In der Straße befinden sich noch zwei weitere Kulturdenkmäler. Dabei handelt es sich zum einen um die Fassade der ehemaligen Gießerei und Maschinenfabrik Laeis, eine der ältesten Trierer Industrieanlagen.[2] und zum anderen um eine historistische Villa (Ostallee 21). Gegenüber der Ostallee 31, in der Straße An der Schellenmauer befindet sich ferner der historische Domkeller, der um 1900 als Weinkeller erbaut wurde. Heute ist der Keller größtenteils mit den Gebäuden der Domschreinerei überbaut. Rechtwinklig zu dem Domkeller liegt ein weiterer Weinkeller, der etwa zu gleicher Zeit entstand. Erst 1959 wurden die beiden Keller miteinander verbunden. Die Anlage zeichnet sich durch ihre seltene Raumform eines langgestreckten, längstonnengewölbten Hauptraum mit westlich angelegten und durch Mauerzungen voneinander abgesetzten Seitenkammern, deren Quertonnen mit Stichkappen in die Längstonne einschneiden, aus. Zum Weinkeller gehört auch ein kleiner Eisenkran, welcher sich im Grüngürtel zwischen Ostallee und An der Schellenmauer befindet.[3]
An der Ostallee befinden sich auch der Haupteingang des Trierer Landesmuseums, das längste erhaltene Stück der alten Stadtmauer, die Stadtwerke Trier, die Ostfront des Mehrgenerationenhauses Trier im ehemaligen Gebäude der Reichsbahndirektion Trier, das Einkaufszentrum Alleencenter in einem ehemaligen Lokschuppen, das Bürgeramt der Verbandsgemeinde Trier-Land, sowie die lokale Funkstelle der Landesüberwachung Rheinland-Pfalz. Des Weiteren befinden sich in der Straße verschiedene Geschäfte, Praxen und sonstigen Dienstleistungseinrichtungen.
Im Zuge der Ostallee befindet sich auch eine Station der Luftüberwachung Rheinland-Pfalz.
Eine im Grüngürtel zwischen den Fahrspuren gelegene und in Trier Blaue Lagune genannte Aral-Tankstelle war der Grund des ersten in Trier durchgeführten Bürgerentscheids. Nachdem der Stadtrat mit der großen Stimmenmehrheit von 41 Stimmen eine Verlängerung des Pachtvertrags abgelehnt hatte[4] stimmten beim ersten in Trier am 10. Dezember 2017 durchgeführten Bürgerentscheid 73 % der Wähler für den Verbleib der Tankstelle. Auch das Quorum dass 15 % aller Wahlberechtigten den Antrag unterstützen wurde erreicht.[5] Eine wichtige Rolle bei der Diskussion spielten die langen Öffnungszeiten des kleinen Tankstellen-Supermarkts.
- Fassade der ehemaligen Fabrik Laeis
- Mittelalterliche Stadtmauer an der Ostallee
- Die so genannte Blaue Lagune
- Einmündung der Gartenfeldstraße in die Ostallee
Literatur
- Patrick Ostermann (Bearb.): Stadt Trier. Altstadt. (= Kulturdenkmäler in Rheinland-Pfalz. Denkmaltopographie Bundesrepublik Deutschland. Band 17.1). Wernersche Verlagsgesellschaft, Worms 2001, ISBN 3-88462-171-8.
- Ulrike Weber (Bearb.): Stadt Trier. Stadterweiterung und Stadtteile. (= Kulturdenkmäler in Rheinland-Pfalz. Denkmaltopographie Bundesrepublik Deutschland. Band 17.2). Wernersche Verlagsgesellschaft, Worms 2009, ISBN 978-3-88462-275-9.
- Generaldirektion Kulturelles Erbe Rheinland-Pfalz (Hrsg.): Nachrichtliches Verzeichnis der Kulturdenkmäler Kreisfreie Stadt Trier. Koblenz 2010 (gdke-rlp.de [PDF; 1,2 MB; abgerufen am 1. September 2016]).
- Emil Zenz: Straßennamen der Stadt Trier: Ihr Sinn und ihre Bedeutung. Hrsg.: Kulturbüro der Stadt Trier. 5. Auflage. Trier 2006, DNB 455807825 (1. Auflage 1961).
Weblinks
Einzelnachweise
- Emil Zenz: Straßennamen der Stadt Trier: Ihr Sinn und ihre Bedeutung. Hrsg.: Kulturbüro der Stadt Trier. 5. Auflage. Trier 2006, DNB 455807825 (1. Auflage 1961).
- Patrick Ostermann (Bearb.): Stadt Trier. Altstadt. (= Kulturdenkmäler in Rheinland-Pfalz. Denkmaltopographie Bundesrepublik Deutschland. Band 17.1). Wernersche Verlagsgesellschaft, Worms 2001, ISBN 3-88462-171-8.
- Eintrag zu Sogenannter Domkeller (Gegenüber Ostallee 31) in der Datenbank der Kulturgüter in der Region Trier; abgerufen am 1. September 2016.
- Das Ende der "Blauen Lagune" in der Ostallee. In: Wochenspielge. 29. März 2017, abgerufen am 26. Januar 2018.
- BLAUE LAGUNE: SO HAT TRIER GEWÄHLT! In: lokalo.de. 10. Dezember 2017, abgerufen am 26. Januar 2018.