Osmond D’Avigdor-Goldsmid
Osmond Elim D’Avigdor-Goldsmid, 1. Baronet (* 9. August 1877 in Wien; † 14. April 1940 in London) war ein britischer Politiker.
Leben und Tätigkeit
D’Avigdor-Goldsmid war ein Sohn des Elim Henry D’Avigdor, Sohn einer prominenten Bankiersfamilie in London. 1896 fügte er den Familiennamen seiner Mutter seinem Nachnamen hinzu, als er den Besitz von Sir Julian Goldsmid erbte.
D’Avigdor-Goldsmit wurde in Harrow und an der Trinity Hall der Universität Cambridge ausgebildet. Am Ersten Weltkrieg nahm er als Oberstleutnant teil.
1929 wurde D’Avigdor zum stellvertretenden Vorsitzenden der Kent County Territorial Forces Association gewählt. Zudem gehörte er von 1910 bis 1936 dem Kent County Council an. Des Weiteren war er seit 1909 stellvertretender Vorsitzender der Tonbridge Conservative and Unionist Association.
Von 1921 bis 1926 amtierte D’Avigdor-Goldsmid als Präsident der Anglo-Jewish Association und von 1926 bis 1933 als Präsident der Vertretungskörperschaft.
In den 1920er und 1930er Jahren bekleidete D’Avigdor-Goldsmid zudem den Posten des Präsidenten der Jewish Colonisation Association sowie der Britischen Sektion der Jewish Agency.
1934 wurde D’Avigdor-Goldsmid als Baronet in den Adelsstand erhoben.
Ende der 1930er Jahre wurde D’Avigdor-Goldsmid von den Polizeiorganen des nationalsozialistischen Deutschlands aufgrund seiner Stellung als führende Persönlichkeit der jüdischen Gemeinde in Großbritannien als wichtige Zielperson eingestuft. Im Frühjahr 1940 setzte das Reichssicherheitshauptamt in Berlin ihn dann auf die Sonderfahndungsliste G.B., ein Verzeichnis von Personen, die der NS-Überwachungsapparat als besonders gefährlich oder wichtig ansah, weshalb sie im Falle einer erfolgreichen Invasion und Besetzung der britischen Inseln durch die Wehrmacht von den Besatzungstruppen nachfolgenden Sonderkommandos der SS mit besonderer Priorität ausfindig gemacht und verhaftet werden sollten.[1]
Familie
1907 heiratete D’Avigdor-Goldsmid Alice Landau. Nach seinem Tod erbte sein Sohn Herny D’Avigdor-Goldsmid seinen Adelstitel.
Literatur
- William D. Rubinstein/ Michael Jolles/ Hilary L. Rubinstein: The Palgrave Dictionary of Anglo-Jewish History, S. 199.