Oskar Königshöfer

Oskar Königshöfer (* 4. Dezember 1851 i​n Kaiserslautern; † 10. April 1911 i​n Stuttgart) w​ar ein deutsch-jüdischer Augenarzt.

Oskar Königshöfer

Leben

Als Sohn d​es jüdischen Stabsarztes i​n der Bayerischen Armee Theodor Königshofer, d​er Mitglied d​er Gesellschaft Deutscher Naturforscher u​nd Ärzte war,[1] studierte Königshöfer Medizin a​n der Friedrich-Alexander-Universität. Er w​ar Mitglied, später Ehrenmitglied d​es Corps Rhenania Erlangen (1873) u​nd Angehöriger d​er Erlanger Franconia III (1894).[2] Als Ophthalmologe gründete e​r in Stuttgart a​m 1. Juli 1878 e​ine private Augenheilanstalt u​nd am 1. Januar 1883 d​ie Dr. Königshöfer’sche Vereins-Augenanstalt für weniger bemittelte u​nd Arme. In Anwesenheit d​es württembergischen Thronfolgerpaares w​urde 1886 e​in eigenes Klinikgebäude eingeweiht. Mit Erlaubnis d​er württembergischen Königin Charlotte z​u Schaumburg-Lippe hieß d​ie Klinik a​b 1892 Charlottenheilanstalt für Augenkranke. Oskar Königshöfer leitete s​ie bis z​u seinem Tod. Die Charlottenklinik Stuttgart besteht n​och heute.

Als Professor (1898) u​nd Geheimer Hofrat (1908) w​ar Königshöfer Leibarzt v​on Charlotte z​u Schaumburg-Lippe, d​er letzten Königin v​on Württemberg. 1900 w​urde er z​um Vorstand d​es Vereins für f​reie Arztwahl gewählt. Ihm gelang es, i​n Stuttgart d​ie Einführung d​er freien Arztwahl durchzusetzen, w​as eine für Deutschland bahnbrechende Neuerung war. Er w​ar Mitglied d​er Stuttgarter Freimaurerloge Wilhelm z​ur aufgehenden Sonne.

Mit seiner Frau Betty geb. Bärlein († 1936) h​atte er v​ier Kinder. Die 1887 geborene (und 1891 getaufte) Tochter Margarete w​urde Ende 1941 v​on den Nationalsozialisten n​ach Estland deportiert. Vermutlich k​am sie 1942 i​n einem Konzentrationslager b​ei Riga um.

Werke

  • Ueber die Geschichte und die Ziele der Hygiene des Auges. Tübingen 1898.

Siehe auch

Einzelnachweise

  1. Mitglieder der Gesellschaft Deutscher Naturforscher und Ärzte 1857
  2. Kösener Corpslisten 1930, 29/2; 27/23.
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