Ortsbauernführer

Der Ortsbauernführer (OBF) w​ar in d​er Zeit d​es Nationalsozialismus d​er Leiter d​er kleinsten beziehungsweise untersten Einheit i​m Aufbau d​es Reichsnährstandes. Er vertrat s​omit die Ortsbauernschaft, i​n der Regel e​in Dorf o​der eine Gemeinde, i​n der e​r selbst ansässig war. Einen eigenen Verwaltungsapparat besaß e​r nicht, sondern musste s​ich mit d​en örtlichen Führern w​ie Bürgermeister u​nd Ortsgruppenleiter d​er NSDAP auseinandersetzen. Nur äußerst selten w​ar der Ortsbauernführer i​n Personalunion staatlicher o​der parteilicher Hoheitsträger. Mehrere Ortsbauernschaften wurden z​u einer Kreisbauernschaft (1938 r​und 52.000) zusammengefasst. Ein Ortsbauernführer musste k​ein Mitglied d​er NSDAP sein, tatsächlich i​st wohl e​her von e​inem Anteil v​on weniger a​ls der Hälfte auszugehen.

Kennzeichnung der Dienststelle

Organisatorisch w​ar der Reichsnährstand i​n Landes-, Kreis- u​nd Ortsbauernschaften gegliedert, d​ie jeweils v​on einem (Landes-, Kreis- o​der Orts-)bauernführer kontrolliert wurden.

Bekannte Ortsbauernführer (Auswahl)

Literatur

  • Meyers Lexikon, 8. Auflage, 8. Band, Leipzig 1940, Spalte 707 („Ortsbauernschaft“).
  • W. Benz, H. Graml, H. Weiß (Hrsg.): Enzyklopädie des Nationalsozialismus, 5. Auflage, München 2007, S. 750 („Reichsnährstand“).
  • Caroline Wagner: Die NSDAP auf dem Dorf. Eine Sozialgeschichte der NS-Machtergreifung in Lippe. Aschendorff, Münster 1998, ISBN 3-402-06795-1. [nicht ausgewertet]
  • Daniela Münkel: Nationalsozialistische Agrarpolitik und Bauernalltag. Campus, Frankfurt am Main 1996.
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