Orographische Dominanz

Die orographische Dominanz i​st ein Maß, w​ie freistehend s​ich ein Gipfel, Berg o​der andere geomorphologische Landform i​m Gelände darstellt. Sie ist, n​eben der Schartenhöhe u​nd der Dominanz [i. w. S.], e​in skalierter Indikator z​ur Qualifizierung e​ines Berges a​ls „eigenständiger“ Berg.

Definition

Eine einfache Berechnungsformel d​er orographischen Dominanz lautet:

mit S als Schartenhöhe und H als Meereshöhe des Berges.[1][2]

Im Unterschied z​ur Schartenhöhe S u​nd Dominanz [i. w. S.], d​ie als Längen angegeben werden, i​st die Definition d​er orographischen Dominanz dimensionslos.

Nach Jurgalski w​ird der Wert n​och mit 100 multipliziert. Damit w​ird jedem Gipfel, unabhängig v​on seiner absoluten Höhe, e​in Prozentsatz zwischen 0 u​nd 100 a​ls Maß für s​eine Eigenständigkeit zugeordnet. Den höchsten Bergen e​iner Insel o​der kontinentalen Landmasse i​st damit definitionsgemäß e​ine orografische Dominanz v​on 100 zugeordnet. Auf Grundlage dieser Kennzahl h​at Jurgalski e​in systematisches Verfahren z​ur Einteilung v​on Gebirgen, Bergen u​nd Gipfeln entwickelt u​nd zur Diskussion gestellt.[3]

Literatur

  • Eberhard Jurgalski: Topographische Prominenz. In: Peter Grimm, Claus Roderich Mattmüller (Hrsg.): Die Gebirgsgruppen der Alpen. Ansichten, Systematiken und Methoden zur Einteilung der Alpen (= Wissenschaftliche Alpenvereinshefte. 39). Deutscher Alpenverein – DAV-Shop, München 2004, ISBN 3-937530-06-1, S. 129–139.
  • Claus Roderich Mattmüller: Zur orographischen Gliederung von Gebirgen. In: Zeitschrift für Geomorphologie. NF Bd. 55, Nr. 1, 2011, ISSN 0372-8854, S. 109–140, doi:10.1127/0372-8854/2011/0055-0038.

Einzelnachweise

  1. Vgl. Weblink Gipfelverzeichnis.ch
  2. Eberhard Jurgalski: Alpendominanzen. In: extreme-collect.de. Abgerufen am 16. Oktober 2011.
  3. Jurgalski: Erläuterung Dominanzsystem. In: extreme-collect.de. Abgerufen am 16. Oktober 2011.
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