Orgel der Kirche von Denstedt
Die Orgel der Kirche von Denstedt (auch Liszt-Orgel) wurde von Johann Gottlob Töpfer disponiert und von den Gebrüdern Peternell in Seligenthal gebaut. Franz Liszt nutzte sie regelmäßig für Orgelmusiken.
Baugeschichte
Die von Töpfer hochgeschätzte Firma Peternell führte den Bau 1859/60 zu voller Zufriedenheit des Sachverständigen aus. Franz Liszt und Alexander Wilhelm Gottschalg führten an diesem Instrument ihre Orgelconferencen durch, da sie es für eine gute Orgel hielten und die Kirche idyllisch und in nächster Nähe zu Gottschalgs Dienstort Tiefurt situiert war.
Das Instrument hat besondere Bedeutung dadurch, dass es offenbar trotz seiner geringen Größe aufgrund seiner Disposition für Liszt und Gottschalg als adäquat für die von ihnen komponierte, improvisierte oder bevorzugte Orgelmusik erschien. Andererseits ist diese Orgel ein gutes Beispiel für das Dispositionsverfahren Töpfers.
1980 wurde die Orgel von Michael von Hintzenstern wiederentdeckt, er machte sie unter dem Namen „Liszt-Orgel Denstedt“ überregional bekannt und konzertiert seitdem regelmäßig mit ihr.
1985 gehörte der britische Musiker und Festspielleiter Sir Yehudi Menuhin zu den ersten Sponsoren zur Restaurierung von Kirche und Orgel. Im Jahr 2011 erfolgte eine Restaurierung von Orgelbau Rühle. Seit 2012 verfügt das Instrument über eine Winddrossel.
Disposition seit 1859
Das Instrument umfasst 19 Register auf zwei Manualen und Pedal. Die Trakturen sind mechanisch, die Windladen als Schleifladen ausgeführt. Die Disposition lautet wie folgt:
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- Koppeln: II/I, I/P
- Calcantenwecker
Literatur
- Michael von Hintzenstern: Franz Liszt war Gast dieser Königin. In: Weimarbrief. 2007, S. 20–22.
- Michael von Hintzenstern: Die Silbermanns aus Seligenthal. In Glaube und Heimat. 26. September 2021, S. 8.
Weblinks
- Homepage zur Orgel der Kirche von Denstedt, abgerufen am 25. Februar 2021
- Geschichte auf www.geo.viaregia.org, abgerufen am 25. Februar 2021