Oppositionseffekt
Der Oppositionseffekt (auch Seeliger-Effekt) ist eine optische Erscheinung in Form einer scheinbaren Aufhellung von Oberflächen am Gegenpunkt einer Lichtquelle. Befindet sich zum Beispiel die Sonne im Rücken eines Beobachters, kann der Effekt als vergleichsweise heller Bereich um den Gegensonnenpunkt am Boden beobachtet werden.
Im Gegensatz zum Heiligenschein tritt der Oppositionseffekt auf trockenen Flächen auf. Ursache ist, dass Oberflächenstrukturen, wie z. B. Grashalme, Sandkörner, Laub etc. um den Gegenpunkt einer Lichtquelle vor dem Beobachter ihre eigenen Schatten verbergen.[1] Hinzu kommt der Effekt der kohärenten Rückstreuung.[2]
Auch in der Astronomie spielt der Effekt eine Rolle. Himmelskörper, die keine Atmosphäre besitzen, erscheinen deutlich heller, wenn sie sich vom Beobachter aus genau in Opposition zur Sonne befinden. Der Vollmond beispielsweise ist nicht doppelt, sondern mehr als zehnmal so hell wie der Halbmond – zur doppelt so großen beleuchteten Fläche kommt noch die in der Vollmondphase durch den Oppositionseffekt erhöhte Flächenhelligkeit des Mondes.[3] Der Effekt wurde erstmals von Tom Gehrels im Jahr 1956 an einem Asteroiden beobachtet.[4] Auch bei den Ringen des Saturn konnte er nachgewiesen werden.[5]
Einzelnachweise
- Oppositionseffekt. auf: meteoros.de
- E. Akkermans, P. E. Wolf, R. Maynard: Coherent Backscattering of Light by Disordered Media: Analysis of the Peak Line Shape. In: Physical Review Letters. Band 56, Nr. 14, 1986, S. 1471–1474, doi:10.1103/PhysRevLett.56.1471, PMID 10032680, bibcode:1986PhRvL..56.1471A.
- J. Meeus: More Mathematical Astronomy Morsels. Willmann-Bell, Richmond 2002, ISBN 0-943396-74-3. Kap. 7.
- Opposition Surge. (Memento vom 14. März 2016 im Internet Archive) auf: the-moon.wikispaces.com
- forum.astronomie.de