Ohr-Weide
Die Ohr-Weide, Öhrchen-Weide oder Salbei-Weide (Salix aurita) ist eine Pflanzenart aus der Gattung der Weiden innerhalb der Familie der Weidengewächse (Salicaceae).
Ohr-Weide | ||||||||||||
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Ohr-Weide (Salix aurita) | ||||||||||||
Systematik | ||||||||||||
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Wissenschaftlicher Name | ||||||||||||
Salix aurita | ||||||||||||
L. |
Beschreibung
Vegetative Merkmale
Die Ohr-Weide ist ein sommergrüner, mehrstämmiger, reichverzweigter Strauch, selten auch ein kleiner Baum und erreicht Wuchshöhen von 2 bis 3 Metern. Die graubraune Rinde der Zweige ist anfangs filzig behaart und bleibt glatt, wechselt ihre Farbe später nach braun bis schwärzlich. Die Winterknospen sind braun bis rot, kahl, eiförmig und 3 bis 5 mm lang. Den winterlichen Zweigen fehlt eine Endknospe.
Die wechselständig an den Zweigen angeordneten Laubblätter sind in Blattstiel und Blattspreite gegliedert. Der Blattstiel ist 4 bis 10 Millimeter lang. Die einfache Blattspreite ist bei einer Länge von bis zu 5 Zentimetern sowie einer Breite von etwa 2,5 Zentimetern verkehrt-eiförmig. Die Blattoberseite ist dunkelgrün, die -unterseite weißlich bis blaugrün und beidseitig behaart. Die Spreitenspitze ist meist gedreht und der Blattrand ist unregelmäßig grob gesägt. Die bleibenden Nebenblätter sind nierenförmig.
Generative Merkmale
Die Blütezeit reicht von März bis Mai. Die Ohr-Weide ist zweihäusig getrenntgeschlechtig (diözisch). Die unscheinbaren Blüten erscheinen vor dem Laubaustrieb in kätzchenförmigen Blütenständen. Die männlichen Kätzchen sind bis 2,5 Zentimeter lang und die weiblichen bis 3 Zentimeter lang.
Die vielsamige Kapselfrucht ist 7 bis 8 Millimeter lang. Die Fruchtreife fällt in den Mai und Juni.
Die Chromosomenzahl beträgt 2n = 38 oder 76.[1]
Vorkommen
Das natürliche Verbreitungsgebiet der Ohr-Weide erstreckt sich über Europa und Westasien. In Mitteleuropa gedeiht die Ohr-Weide vom Tiefland in Höhenlagen von bis zu 1800 Metern in den Nordalpen. In den Allgäuer Alpen steigt sie in Bayern am Söllereck in eine Höhenlage bis zu 1650 Meter auf.[2]
Salix aurita gedeiht am besten auf feuchten, basen- und nährsalzarmen Sand- bis Sandlehmböden. Sie ist häufig in Flachmooren, Quellsümpfen und an Grabenrändern zu finden. Die lichtbedürftige Ohr-Weide wächst häufig im Freistand, aber auch vergesellschaftet mit Sal-Weide (Salix caprea), Moor-Birke (Betula pubescens), Grau-Erle (Alnus incana), Schwarz-Erle (Alnus glutinosa) und Faulbaum (Frangula alnus). Sie ist eine Charakterart des Salicetum auritae aus dem Verband Salicion cinereae und kommt auch in Pflanzengesellschaften des Unterverbands Frangulo-Rubenion vor.[1]
Literatur
- Ulrich Hecker: BLV Handbuch Bäume und Sträucher. München 2006, ISBN 3-405-15876-1
Einzelnachweise
- Erich Oberdorfer: Pflanzensoziologische Exkursionsflora für Deutschland und angrenzende Gebiete. 8. Auflage. Verlag Eugen Ulmer, Stuttgart 2001, ISBN 3-8001-3131-5, S. 308.
- Erhard Dörr, Wolfgang Lippert: Flora des Allgäus und seiner Umgebung. Band 1, IHW, Eching 2001, ISBN 3-930167-50-6, S. 413.
Weblinks
- Salix aurita L., Ohr-Weide. FloraWeb.de
- Steckbrief und Verbreitungskarte für Bayern. In: Botanischer Informationsknoten Bayerns.
- Ohr-Weide. In: BiolFlor, der Datenbank biologisch-ökologischer Merkmale der Flora von Deutschland.
- Salix aurita L. In: Info Flora, dem nationalen Daten- und Informationszentrum der Schweizer Flora. Abgerufen am 3. Oktober 2015.
- Bestimmungshilfe bei baumkunde.de.
- Verbreitung auf der Nordhalbkugel nach: Eric Hultén, Magnus Fries: Atlas of North European vascular plants 1986, ISBN 3-87429-263-0.
- Thomas Meyer: Datenblatt mit Bestimmungsschlüssel und Fotos bei Flora-de: Flora von Deutschland (alter Name der Webseite: Blumen in Schwaben).