Octavia Maior
Octavia Maior („Octavia die Ältere“, * vor 70 v. Chr.) war eine ältere Halbschwester Octavians, des späteren römischen Kaisers Augustus, und der Octavia Minor.
Leben
Über das Leben Octavias ist wenig bekannt. Sie war die Tochter des Gaius Octavius, der einem nur ritterlichen, aber vermögenden Zweig der Familie der Octavier angehörte, und dessen erster, aus einer Senatorenfamilie stammenden Gattin Ancharia.[1] Octavia ging eine Ehe mit einem Appuleius ein[2] und wurde die Mutter des Sextus Appuleius, Konsul von 29 v. Chr.[3] Die Darstellung einer älteren Frau auf dem Nordfries der Ara Pacis könnte mit Octavia Maior identifiziert werden.[4]
Der antike Biograph Plutarch kennt nur eine Schwester Octavia des Augustus und verwechselt daher die ältere und jüngere Octavia.[5]
Literatur
- Robert Fischer: Octavia [1]. In: Der Neue Pauly (DNP). Band 8, Metzler, Stuttgart 2000, ISBN 3-476-01478-9, Sp. 1095.
- Gertrud Herzog-Hauser: Octavia 95). In: Paulys Realencyclopädie der classischen Altertumswissenschaft (RE). Band XVII,2, Stuttgart 1937, Sp. 1858 f.
- Mary White Singer: The Problem of Octavia Minor and Octavia Maior. In: Transactions and Proceedings of the American Philological Association. Volume 79, 1948, S. 268–274.
Anmerkungen
- Sueton, Augustus 4, 1.
- Eine Inschrift aus Karthago (CIL 8, 24583) wird meist ihm zugeschrieben. Danach war er Quästor, Stadtprätor und flamen Iulialis (Priester für den vergöttlichten Caesar). Doch könnte die Ehrung auch seinem Sohn gegolten haben; vgl. John Pollini: Ahenobarbi, Appuleii and some others on the Ara Pacis. In: American Journal of Archaeology. Volume 90, 1986, Nr. 4, S. 453–460, besonders S. 456–457.
- Inschrift einer Statuenehrung aus Pergamon: Inschriften von Pergamon 2, 419 (Digitalisat) = Inscriptiones Graecae ad res Romanas pertinentes 4, 323 = Wilhelm Dittenberger, Orientis Graeci inscriptiones selectae 462.
- John Pollini: Ahenobarbi, Appuleii and some others on the Ara Pacis. In: American Journal of Archaeology. Volume 90, 1986, Nr. 4, S. 459; ein älterer Mann auf dem Fries könnte ihr Ehemann sein (ebda. S. 458–459), ein flamen mittleren Alters ihr Sohn (ebda. S. 456–458).
- Plutarch, Antonius 31, 1f. (englische Übersetzung) und 87.