Oberschule am Barkhof
Die Oberschule Am Barkhof ist eine staatliche Oberschule in Bremen-Schwachhausen im Ortsteil Barkhof. Der Name leitet sich vom niederdeutschen Birkenhof ab. Die Schule blickt auf eine über hundertjährige Geschichte unter verschiedenen Namen zurück.
Oberschule am Barkhof | |
---|---|
Schulform | Oberschule |
Ort | Bremen-Schwachhausen |
Land | Bremen |
Staat | Deutschland |
Koordinaten | 53° 4′ 57″ N, 8° 49′ 22″ O |
Geschichte
Bis 1900 hatte Bremen nur eine höhere Schule, die Hauptschule in der Dechanatstraße. Von 1905 bis 1910 entstanden in Bremen dann zwei neue Gymnasien: Das Neue Gymnasium Am Barkhof und das Realgymnasium an der Kaiser-Friedrich-Straße, später Hermann-Böse-Straße.
Das Neue Gymnasium war eine Knabenschule, die als Reformgymnasium zunächst eine neusprachliche Orientierung hatte mit Französisch, dem in der Untertertia Latein und in der Untersekunda Griechisch folgten.
1936 wurde für fast alle Gymnasien im Deutschen Reich einheitlich die Bezeichnung Oberschule eingeführt. 1938 erhielten die Oberschulen in Bremen einen Namenspatron; die Schule hieß nun Carl-Peters-Schule. 1939 wurde sie zum Realgymnasium mit naturwissenschaftlichen Fächern als Schwerpunkt umgewandelt.
Nach 1945 wurde aus der Oberschule das Gymnasium Am Barkhof mit einer naturwissenschaftlich-neusprachlichen Ausrichtung. 1950 wurde die Koedukation eingeführt und damit Jungen und Mädchen gemeinsam unterrichtet. Nach einem ca. fünfzigjährigen Bestehen wurde das Gymnasium Am Barkhof im Jahr 1989 aufgelöst.
Die Räumlichkeiten wurden danach von der Universität Bremen und auch zeitweise vom Hermann-Böse-Gymnasium genutzt. Seit Sommer 2011 gibt es wieder die Oberschule Am Barkhof mit den Schulschwerpunkten Musik/Theater, Mathematik und Naturwissenschaften.[1]
Gebäude
Das dreigeschossige Gebäude wurde von 1903 bis 1906 nach Plänen von Paul Baumgarten aus Berlin gebaut. Der Jahrhundertwendebau im Stil des Historismus vereinigte neoklassizistische und neobarocke Elemente sowie in den fünf Giebeln auch die aus der Neorenaissance.
Der viergeschossige Hauptgiebel an der Parkallee mit Laubengängen im ersten und zweiten Geschoss und der daneben liegende zweigeschossige Zwerchgiebel wurden im Zweiten Weltkrieg zerstört. Auf dieser Fläche wurde nach dem Krieg ein Neubau mit Aula und Sporthalle errichtet. In den siebziger Jahren wurde im Schulhof ein weiterer Anbau realisiert, in dem u. a. ein Sprachlabor untergebracht war.
Die Gebäude wurden 1984 als Bremer Kulturdenkmal unter Denkmalschutz gestellt.[2]
Ehemalige Schüler
- Matthias Bartke, Politiker (SPD)
- Malte Dönselmann, deutscher Personal- und Unternehmensberater, Politiker (CDU)
- Grete Hermann, Mathematikerin, Physikerin und Philosophin
- Manfred Schmidt (Abitur 1931), Comiczeichner und Reiseschriftsteller
- Cordt Schnibben, Journalist
- Egmont R. Koch, investigativer Filmjournalist und Buchautor
Literatur
- Rolf Gramatzki: Bauen und Bildung, S. 243/244. Bremen 2002
- Hans-Christoph Hoffmann: Die Denkmalpflege in der Freien Hansestadt Bremen 1989 bis 1991. In: Bremisches Jahrbuch Nr. 71, S. 266–268, Bremen 1992.
- Peter Fuhrmann, Hartwig Kraft: Gymnasium Am Barkhof in Bremen 1905–1989. Verlust-Anzeige. Johann Oltmanns Verlag, Bremen 1989.
- Hg. Schulverein des Gymnasiums Am Barkhof: Gymnasium am Barkhof 1905-1985. Festschrift und Geschichtsüberblick, Bremen 1985.
Weblinks
Einzelnachweise
- Andreas Becker: Gymnasium Am Barkhof wird zur Oberschule. In: Weser-Kurier vom 11. August 2010.
- Denkmaldatenbank des LfD Bremen