Norbert Pawlicki

Norbert Pawlicki (* 4. März 1923 i​n Wien; † 15. Juli 1990 ebenda) w​ar ein österreichischer Pianist u​nd Komponist.

Leben

Norbert Pawlicki spielte a​b dem sechsten Lebensjahr Klavier u​nd beherrschte a​uch alle Tasteninstrumente. Als Zehnjähriger schrieb e​r seine ersten Kompositionen. Er b​rach das Medizinstudium a​b und besuchte d​ie Musikhochschule i​n Wien. Seine Lehrer w​aren Alfred Uhl (Komposition) u​nd Hans Swarowsky (Dirigieren), 1950 schloss e​r seine Studien m​it Diplom ab.

Pawlicki w​urde Kapellmeister i​m Etablissement Ronacher, i​n den Wiener Kammerspielen u​nd im Renaissancetheater. Später k​am er z​um Rundfunk, w​o er m​ehr als 10.000 Sendungen musikalisch untermalte. Als Arrangeur u​nd Pianist wirkte e​r bei vielen Sendungen mit. Wie z​um Beispiel b​ei den Radio- u​nd Fernsehsendungen v​on Maxi Böhm: „Die große Chance“ (Radio), Karl Farkas: „Bilanz d​es Monats“ (TV) u​nd nach d​em Tod v​on Gustav Zelibor b​ei Was g​ibt es Neues? v​on Heinz Conrads, w​obei Zelibor u​nd er Conrads u​nd seine Gäste a​uch in d​er TV-Sendung „Guten Abend a​m Samstag“ a​uf dem Konzertflügel u​nd auch öfters m​it kleinen Kammerorchestern i​n der Sendung musikalisch begleiteten. Als musikalischer Leiter t​rug er a​m Wiener Volkstheater z​um Erfolg d​er legendären Nestroy-Inszenierungen v​on Gustav Manker bei. Als Pianist begleitete e​r so bekannte Interpreten w​ie Maria Andergast, Paul Hörbiger u​nd Hans Moser.

Er komponierte, bearbeitete u​nd arrangierte Wienerlieder, Tanz-, Kabarett- u​nd Unterhaltungsmusik s​owie Musik z​u Hör- u​nd Fernsehspielen.

Norbert Pawlicki w​urde am 7. August 1990 i​n einem ehrenhalber gewidmeten Grab a​uf dem Neustifter Friedhof (Gruppe U2, Nummer 184) i​n Wien beigesetzt.

Seine Tochter Patricia Pawlicki i​st ORF-Journalistin u​nd moderierte u​nter anderem d​ie Sendung Hohes Haus. Sie i​st mit d​em Politiker Helmut Brandstätter verheiratet.

Auszeichnungen

Werke (Auswahl)

Soweit n​icht anders angegeben, i​st Norbert Pawlicki Urheber v​on Musik u​nd Text.

Lieder und Schlager

  • A bisserl so sein. Wienerlied. 1946
  • A Stückerl von Herzen. Wienerlied. 1946
  • A Weana von gestern ... Text und Musik: Charly Berndt, Peter Heinz Kersten und Norbert Pawlicki. 1964
  • Alles an den Frauen ist Musik. Lied und Slowfox. 1948
  • Auf an’ grünen Bankerl sitzen zwei. Wienerlied. 1946
  • Auf d’Nacht, da werd’ i wurlert. Worte: Lea Warden. 1966
  • Blinder Mann. („Bettler-Blues“). Text und Musik: Günther Leopold und Norbert Pawlicki. 1959
  • Bumerang. Medium-Fox. Worte und Musik: Günther Leopold und Norbert Pawlicki. 1963
  • Das kleine Fräulein Klarinett! Polka-Fox. Text: Fritz Eckhardt. 1961
  • Das Wiener Wasser. 1947
  • Deine Liebe ist mein bester Talisman. Beguine. Text und Musik: Günther Leopold und Norbert Pawlicki. 1961
  • Der Herr über mir. Polka-Fox. Text: Fritz Eckhardt. 1953
  • Der schönste Frühling. Lied und Slowfox. 1954
  • Der Taxler. Wienerlied. Worte: Lea Warden. 1966
  • Die alte Excellenz. Wienerlied. Text: Robert Leo Baraniecki. 1961
  • Die Dixie-Trixie. („Dixieland“). Worte: Hans Hauenstein und Norbert Pawlicki. 1959
  • Die kleine Allee im Park von Schönbrunn. Wienerlied. Worte: Hans Werner. 1960
  • Die letzten Fiaker. Wienerlied. Worte: Lea Warden. 1961
  • Ein Bankerl im Grünen. Text: Lea Warden. 1983
  • Ein bisserl dick sein. Loblied auf die mollerte Wienerin. Text: Hans Hauenstein. 1964
  • Ein Spaziergang in Wien. Text: Lea Warden. 1981
  • Ende gut, alles gut! Galopp für großes Orchester op. 391. Juli 1954
  • Es blüht schon der Flieder. Text: Lea Warden. 1981
  • Es ist wunderbar ... Slowfox. Text: Siegfried Lang. 1960
  • Fühl dich wohl in Tirol. Foxtrot. Worte: Friedrich Wanek. 1966
  • Ganz ohne Liebe geht es nicht. Schneller Foxtrot. Text und Musik: Günther Leopold und Norbert Pawlicki. 1961
  • Gehn S’, Herr Nachbar. Worte: Lea Warden. 1965
  • Heut’ trägt der Hans die erste lange Hose. Lied und Foxtrot. Worte: Günther Leopold. 1954
  • Heut’ war i eing’laden. Wienerlied. Text: Hans Hauenstein. 1962
  • Heute will ich glücklich sein. Walzerlied. 1946
  • Ich bin am Sonntag immer so allein. Chanson. Text: Friedrich Wanek. 1966
  • Ich bin ein armer Vanquero. („Gloomy-Bolero“). Text: Hans Hauenstein. 1961
  • Ich bin kein Musterknabe. Wienerlied. Text und Musik: Charly Berndt, Peter Heinz Kersten und Norbert Pawlicki. 1964
  • Im Stadtpark. Wienerlied. 1947
  • In Purkersdorf draußen am Gablitzbach. 1947
  • Jede zweite Budweiserin. Polka in „Mittelhochwienerisch“. Worte: Harald Gärtner. 1963
  • Jessas, Jessas, Jessasna. Wiener Heurigenmarsch. Text: Arthur Karl Wottitz.1965
  • Jimmy aus Colorado. Cowboy-Song. Text: Hans Hauenstein.1963
  • Komm und flieg mit uns. Marschlied. Worte: Wilhelm Hufnagl und Theodor Ottawa. Musik: Carl M. Zwerenz und Norbert Pawlicki. 1964
  • Kuss mit Liebe. Cha-cha. Text: Friedrich Wanek. 1965
  • Man darf vom Schicksal nicht zu viel verlangen. Wienerlied. 1946
  • Mein Lieblingstraum. Worte: Lea Warden. 1966
  • Sein 1, 2, 3, 4, 5, Sex-Appeal. Swing-Rock. Worte und Musik: Günther Leopold und Norbert Pawlicki. 1959
  • Verlieb dich in Wien. Walzerlied. Worte: Friedrich Wanek. 1964
  • Very schön! Cha-Cha. Text und Musik: Günther Leopold und Norbert Pawlicki. 1961
  • Warum is mei Wohnung von Grinzing so weit? Worte: Walter Stern. 1967
  • Was tun die Franzosen am liebsten? Mambo. Text: Peter Herz. 1959
  • Was weißt denn du. Wienerlied. 1947
  • Wasser-Raspa. Raspa. Worte: Günther Leopold und Norbert Pawlicki. 1951
  • Wenn ich wirklich zaubern könnt. Lied. Text: Peter Heinz Kersten. 1964
  • Wenn zwei sich verstehen. Lied und English Waltz. Worte und Musik: Günther Leopold und Norbert Pawlicki. 1958
  • Wie wir Weana in Wirklichkeit san. Text: Kurt Wrba. 1983
  • Wien liegt im Grünen. 1983
  • Wien. Lied. Text: Walter Stern. 1966
  • Wo ein Park einst war. Text: Harald Gärtner. 1975

Sonstige Kompositionen

  • Das Luftschloss des Herrn Wuschelkopf. Ein Kindermusical in zwei Teilen. Buch und Liedertexte: Georg Kövary. 1967
  • Ballettwalzer. Für großes Orchester, op. 170/5a. (Komponiert 1945, instrumentiert Ostern 1949)
  • Fingerspitzeleien. Valse musette. 1954
  • General Kimmel Marsch. 1964
  • Traummännlein-Melodie. Kennmelodie für Rundfunksendung „Das Traummännlein kommt.“ 1955

Literatur

  • Felix Czeike: Historisches Lexikon Wien. Band 4. Kremayr & Scheriau, Wien 1995, ISBN 3-218-00546-9, S. 509.
  • Rudolf Flotzinger (Hrsg.): Oesterreichisches Musiklexikon. Band 4. Verlag der Österreichischen Akademie der Wissenschaften, Wien 2005, ISBN 3-7001-3046-5.
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