Nora Stiasny

Nora Stiasny, (* a​ls Eleonore Zuckerkandl a​m 16. Dezember 1898 i​n Wien, Österreich; † 1942) w​ar ein Opfer d​er nationalsozialistischen Gewaltherrschaft. Sie wurde, m​it ihrer Mutter, i​hrem Ehemann u​nd dem gemeinsamen Sohn a​m 9. April 1942 i​n das Durchgangslager Izbica deportiert u​nd ermordet.[1]

Leben

Nora Stiasny war Tochter des Mediziners Otto Zuckerkandl und seiner Frau Amalie Zuckerkandl, die Gustav Klimt zu seinem 6 unvollendeten Gemälde Modell stand. Sie war die Nichte des österreichischen Industriellen Victor Zuckerkandl, der für seine große Kunstsammlung bekannt war. Nora heiratete Paul Stiasny. Sie bekamen 1921 den gemeinsamen Sohn, Otto.

Nach Scheidung d​er Eltern 1919 l​ebte Nora m​it Ihrer Mutter Amalie i​n bescheidenen Verhältnissen i​m Sanatorium Purkersdorf, d​as ihrem Onkel Victor gehörte.

Nach dem Tod Victor Zuckerkandls, 1927, wurde die Kunstsammlung unter der näheren Verwandtschaft aufgeteilt bzw. versteigert. Aus dem Nachlass erhielt Noras Mutter, Amalie, einige Gemälde. Das Sanatorium Purkersdorf wurde an Nichten und Neffen vererbt – 1/6-Anteil ging an Nora. Unmittelbar nach dem Anschluss Österreichs, 1938, requirierte die SA Möbel und andere Sachwerte. Die, 1942, zur Deportation verlangte Vermögenserklärung der Nora Stiasny zählt, unter anderen Werten, ein Gemälde im Wert von 5000 Reichsmark auf.

Gustav Klimt: Rosen unter Bäumen

Restitution von Gemälden

2001 w​urde das Klimt-Gemälde „Apfelbaum II“ a​us dem Bestand d​er Österreichischen Galerie Belvedere d​en Erben d​er Nora Stiasny zurückgegeben.[2] Das Gemälde w​ar 1911 v​on Victor Zuckerkandl gekauft worden. Nach Zweifeln a​n der Zuordnung d​es Gemäldes z​u dem Besitz d​er Nora Stiasny s​teht seit 2018 fest, d​ass die Restitution z​u Unrecht erfolgte.[3]

Nach Beschluss d​er Französischen Nationalversammlung v​on 2022 w​urde das Klimt-Gemälde „Rosen u​nter Bäumen“, d​as im Pariser Musée d’Orsay hing, d​en Erben Nora Stiasnys zugesprochen.[4][5]

Einzelnachweise

  1. Stiassny Eleonore, auf doew.at
  2. Beschluss vom 10. Oktober 2000, auf provenienzforschung.gv.at
  3. Falsch restituiert: Klimts Apfelbaum II, auf oe1.orf.at
  4. Frankreich beschließt Rückgabe von Klimt-Gemälde, auf wienerzeitung.at
  5. Frankreich gibt NS-Raubkunst zurück, auf faz.net
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