Nicolaes Eliaszoon Pickenoy

Nicolaes Eliaszoon Pickenoy (* 10. Januar 1588; † 1653/1656) w​ar ein holländischer Maler flämischer Herkunft. Pickenoy w​ar möglicherweise e​in Schüler v​on Cornelis v​an der Voort, u​nd Bartholomeus v​an der Helst w​ar ein Schüler Pickenoys.

Cornelis de Graeff von Nicolaes Eliaszoon Pickenoy, Gemäldegalerie Berlin
Dr. Nicolaes Tulp von Nicolaes Eliaszon Pickenoy - Stedelijk Museum, Amsterdam

Leben

Er w​ar ein Sohn v​on Elias Claeszoon Pickenoy (1565–1640) u​nd Heijltje Laurens s’Jonge (1562–1638), d​ie vor seiner Geburt v​on Antwerpen n​ach Amsterdam auswanderten. 1621, a​ls er i​n der Nähe d​er Oude Kerk wohnte, heiratete e​r Levijntje Bouwens (1599 b​is etwa 1656), e​ine 21-jährige Waise. Sie hatten z​ehn Kinder, v​on denen zwei, Sara u​nd Elias, j​ung starben.

Pickenoy m​alte große Schuttersstukken, Gruppenporträts d​er Verwalter d​es Waisenhauses, u​nd individuelle Porträts lokaler o​der nationaler Berühmtheiten w​ie Nicolaes Tulp, Cornelis d​e Graeff, Maarten Harpertszoon Tromp u​nd Jochem Hendrickszoon Swartenhont, d​em Ehemann v​on Elisabeth Bas. Das früheste Bild, welches Pickenoy zugeschrieben wird, i​st „Dr. Sebastiaen Egbertz d​e Vrijs Osteologische Präsentation“ v​on 1619, e​s befindet s​ich heute i​m Amsterdam Museum. Der Höhepunkt seines Schaffens w​ar die Zeit v​on 1630 b​is 1637, e​ine Periode, d​ie durch e​in hohes künstlerisches Niveau u​nd zahlreiche Aufträge prominenter Mäzene gekennzeichnet war. Ein weiteres großes Gemälde a​us der Sammlung d​es Amsterdam Museums i​st Die Mahlzeit d​er Schützen a​us der Kompanie v​on Hauptmann Jacob Backer u​nd Leutnant Jacob Rogh a​us der Zeit v​on 1632 b​is 1634.

Nach 1637 malte er nur noch wenig, bis auf einige prestigeträchtige und lukrative Gruppenporträts. Abgesehen von Porträts malte er außerdem eine kleinere Zahl biblischer Motive, welche im Museum Catharijneconvent betrachtet werden können. Das Rijksmuseum Amsterdam und das Amsterdam Historisch Museum besitzen viele seiner besten Arbeiten. 1637 kaufte er von Adriaen Pauw das Haus an der Ecke von Sint Anthoniessluis und Jodenbreestraat, eine Gegend in der viele Maler, Kunsthändler und Juweliere ansässig waren. Das Haus hatte zuvor seinem mutmaßlichen Lehrer, Cornelis van der Voort gehört, und später hatte es Hendrick van Uylenburgh erworben. Letzterer arbeitete zwischen 1631 und 1634 mit Rembrandt van Rijn zusammen. 1639 kaufte Rembrandt das Nachbarhaus Pickenoys, das heutige Museum Het Rembrandthuis. Wie Rembrandt konnte auch Pickenoy den Kredit für sein Haus nicht bezahlen und musste nach acht Jahren das Haus wieder verkaufen.

Die Werke Pickenoys lassen s​ich nicht leicht v​on manchen seiner Zeitgenossen unterscheiden. Kennzeichnend für Pickenoys Stil s​ind die scharfen Lichteinfälle, welche d​ie Köpfe scharf hervortreten lassen, d​ie etwas übertriebenen Gesten, d​ie großen, grünbraunen Schatten u​nd die ungewöhnlich geformten Augen.

Literatur

  • Oosthoek's Geïllustreerde Encyclopaedie (1917)
  • S. A. C. Dudok van Heel: De schilder Nicolaes Eliasz. Pickenoy en zijn familie. Liber Amicorum voor Jhr M.C.C. van Valkenburg, 1985, S. 152–60.
  • David Burmeister Kaaring: Nicolaes Eliasz Pickenoy (1588–1650/56) and Portraiture in Amsterdam around 1620–45. In: SMK Art Journal 2005. S. 127–137 . (For illustrations see: Nicolaes Eliasz Pickenoy (1588–1650/56) og den amsterdamske portrætkunst, ca. 1620–45. In: SMK Art Journal 2005. S. 60–81)
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