Neuer Wasserturm (Düren)
Der Neue Wasserturm stand in Düren, Nordrhein-Westfalen, auf dem Kölnplatz, heute Friedrich-Ebert-Platz.
Geschichte
Der Wasserturm wurde am 27. Oktober 1909 eingeweiht. Planer war Stadtbaumeister Heinrich Dauer. Der Bau war nötig, da es Probleme bei der Wasserversorgung des Ostteils der Stadt gab. Der alte Wasserturm auf dem Annakirmesplatz reichte nicht mehr aus. Möglicherweise war die Planung für den Bau der Riemann-Kaserne an der heutigen Euskirchener Straße in den Jahren 1912 bis 1915 mit ausschlaggebend.
Der Wasserturm, der in der Mitte des heutigen Kreisverkehrs stand, war ca. 57 Meter hoch und die ganze Fläche inkl. Außenanlage hatte einen Durchmesser von 47 m. Die Aussichtsfläche war bei 42 m angelegt. Die Gesamtfläche des Bauwerks betrug 6100 m².
Umgeben war der Turm von Kolonnaden, einem Säulengang. Südlich vom Turm war die Wartehalle der Straßenbahn und nördlich war die Wohnung des Turmwächters. Die Straßenbahn fuhr um die Anlage herum, und zwar von der Innenstadt zur Kölner Landstraße.
Der Turmwächter war nicht nur Wächter des Wasserturms, sondern auch für die Belange der kleinen Bürger da. Der Wasserturm war für die Bürger auch zu besichtigen und dies von unten bis oben bis hin zur Aussichtsplattform in 42 m Höhe und dies einmal in der Woche bei einem Preis von 0,50 RM.
Die Finanzierung des Bauwerkes gestaltete sich schwierig. Die Rücklage aus dem Reservefonds des Wasserwerks betrug nur 40.000 Mark, so dass 110.000 Mark durch Kredite aufgebracht werden mussten. Es fehlten dann aber immer noch 120.000 Mark für die architektonische Ausstattung der Umgebung. Kommerzialrat Wilhelm Hoesch erklärte sich bereit, der Stadt 130.000 Mark zu diesem Zweck zu schenken. Später stelle er 17.000 Mark für den Einbau der 25 m hohen Leuchtfontänen zur Verfügung.
Vor dem Wasserturm war ein großes Wasserbecken, welches das Wasser der Kaskaden aufnahm.
An den Kolonnaden wurde 1933 eine Ehrentafel angebracht. Sie hatte folgenden Text:
VOM 10. RHEINISCHEN |
Vorne auf dem Kolonnaden standen auf den Ecken je ein Elch und ein Bison aus Stein.
Im Zweiten Weltkrieg waren auf dem Wasserturm deutsche Beobachter, die der deutsche Artillerie bei den Kämpfen im Hürtgenwald die Zielrichtung gegen die Amerikaner angaben. Sie sprengten den Turm am 24. Februar 1945, damit er von den Amerikaner nicht auch als Beobachtungsposten genutzt werden konnte. Von dort hatte man nicht nur einen Ausblick in den Hürtgenwald, sondern auch in die Zülpicher Börde, das Jülicher Land und bis nach Köln.
Im Oktober 1957 wurde die Ruine entfernt. An den Steinen geht man heute noch in der Kölnstraße vorbei, denn sie wurden für die Umfassungsmauer des Adenauerparks genutzt, ebenso die Reste des Stadttheaters.[1]
Siehe auch
Quellen
- Jahrbuch des Kreises Düren 1974, herausgegeben vom Eifelverein und Kreis Düren
- https://www.aachener-zeitung.de/lokales/dueren/als-eine-stadt-nach-wasser-lechzte_aid-36650353
Einzelnachweise
- Jahrbuch 2010 des Kreises Düren, ISBN 978-3-927312-96-8