Neue Messe Dresden
Die Neue Messe Dresden nennt sich das Umbauprojekt des denkmalgeschützten Areals des Dresdner Vieh- und Schlachthofs in der Friedrichstadt zum Messe- und Ausstellungszentrum in Dresden. Der ergänzende Neubau des Foyers ist ein „schlichter Stahl-Glas-Kubus“.[1] So hat die Eingangshalle eine transparente Glasfassade und eine offenliegende Stahlskelettkonstruktion. Die Neue Messe übernimmt Aufgaben des ehemaligen Ausstellungszentrums Fučíkplatz, auf dem heute die Gläserne Manufaktur steht.
Beschreibung
Der Dresdner Vieh- und Schlachthof wurde von Stadtbaurat Hans Erlwein nach fünfjähriger Bauzeit am 19. August 1910 eingeweiht. Dieser wurde in Form einer Siedlung errichtet, die von einer Ringstraße umfasst war. Der Schlachthof ist im Heimatschutzstil erbaut; „die im einzelnen recht abwechslungsreich und aufwendig gestalteten Gebäude können als Beispiel der sog. Heimatschutz-Architektur gelten“.[2] Der städteplanerische Höhepunkt der „kleinen Stadt“[3] bildet ein Platz, der von repräsentativen Gebäuden, wie Hotel mit Gastwirtschaft, Pförtnerhaus und Verwaltungsgebäude umgeben ist. Das Schlachthofareal verfiel nach 1995 zunehmend.
Im Juni 1998 erwarb die HVB Projekt aus München das Gelände und im Dezember desselben Jahres genehmigte die Stadt Dresden den Bau der Neuen Messe.[4] Das Gebäude wurde nach den Entwürfen der Architekten KMSP (Kaplan, Matzke, Schöler + Partner) von 2000 bis 2001 gebaut. Die Kosten betrugen 65 Millionen Mark.
Ein zentrales neues Eingangsfoyer wurde von Walter Kaplan, Christian Matzke, Klausjürgen Schüler an den historischen Gebäudekomplex eingebaut. Dieses ist ein niedriger Flachbau auf rechteckigem Grundriss. Ein überragendes Dach wird von schlanken Betonsäulen getragen. Das Foyer ist im Innern eine lichtdurchflutete hellen Glashalle und zeigt eine „klare Funktionalität“ und ist „ein schlichter Kubus in Stahl und Glas.“[5]
Ein verglaster Verbindungsgang verbindet drei Messehallen von umgebauten früheren Schlachthof-Areal, wobei „zur Mitte hin … die Wände der Flügel mit großflächigen Fenstern geöffnet“ wurden.[5] Dort befindet sich ein Bistro mit Außenterrasse, welche für Open-air-Veranstaltungen genutzt wird.
Im hinteren Teil befindet sich die Halle 1 als völlig neuer und rein funktionaler Zweckbau, der mit 7.200 m² die größte Halle bildet, gefolgt von Halle 4 mit 4.600 m² und Halle 2 mit 3.600 m². Die kleinste Halle ist Halle 3 mit 3.000 m². Der Erlweinsaal bietet 250 Personen Platz. 3 Tagungsräume und Parkplätze stehen zur Verfügung.[5]
Ein biomorph angelegter See bildet den westlichen Ausklang vom Gebäudekomplex der neuen Messe. Das frühere Häuschen mit Bedürfnisanstalt steht saniert in der Mittelinsel unweit des Haupteingangs.
Literatur
- Ingeborg Flagge: Dresden, Stadtführer zeitgenössischer Architektur. Das Beispiel, Darmstadt 2004, ISBN 3-935243-48-0.
- Volker Helas: Denkmaltopographie Bundesrepublik Deutschland, Denkmale in Sachsen, Stadt Dresden Friedrichstadt. Verlag der Kunst, Dresden 1994, ISBN 3-364-00280-0.
- Ulrich Hübner et al.: Symbol und Wahrhaftigkeit. Reformbaukunst in Dresden. Verlag der Kunst Dresden Ingwert Paulsen jun., Husum, 2005. ISBN 3-86530-068-5
Weblinks
Einzelnachweise
- Flagge, S. 6.
- Lupfer et al., Objektnr. 142 (Ehem. Städtischer Vieh- und Schlachthof, Schlachthofring, 1910, Hans Erlwein)
- Hübner et al., S. 40 [Hans Erlwein (1872–1914) – Stadtbaurat in Dresden 1905–1914]
- Fortschritt auf dem Ostragehege: Richtfest für die Neue Messe Dresden. In: BauNetz. 28. April 1999, abgerufen am 11. Februar 2014.
- Neue Messe Dresden, Ostragehege. Archiviert vom Original am 20. November 2004; abgerufen am 11. Februar 2014.