Nettie Rosenstein
Nettie Rosenstein (geboren am 26. September 1890 als Nettie Rosencrans in Salzburg; gestorben am 13. März 1980 in New York City) war eine amerikanische Modedesignerin und Unternehmerin. Sie popularisierte das „Kleine Schwarze“ in den USA.[1]
Leben
Nettie Rosencrans kam als Kind mit ihrer Familie aus Salzburg nach New York City, wo ihre Eltern, Joseph and Sarah Rosencrans, ein Geschäft für Kurzwaren auf der 118th Street, Ecke Lenox Avenue in Harlem eröffneten. Sie hatte zwei ältere Geschwister. Sie lernte schon früh zu nähen. Ihre Karriere begann sie als Schneiderin für Kundinnen ihrer Schwester Pauline, die einen Hutsalon führte. 1913 heiratete sie Saul Rosenstein, der erfolgreich mit Damenunterwäsche handelte. Sie bekam mit ihm zwei Kinder, geboren 1914 und 1925.[2]
Werk
Nettie Rosenstein gründete 1916 in ihrem Zuhause in Harlem ihre eigene Schneiderin für Damenmode und beschäftige 1921 schon 50 Schneiderinnen. Später zog sie in eine Mode-Umgebung in Midtown Manhattan und belieferte Kaufhäuser wie Neiman Marcus und Bonwit Teller. Sie arbeitete mit hochwertigen Materialien, raffinierten Schnitttechniken und präzisen Passformen. Jeder ihrer Entwürfe wurde direkt an einem Model konzipiert und dann in Passform und Proportion fünf unterschiedlichen Modellen angepasst, die Durchschnittsfiguren repräsentierten. Trotz der Großen Depression in den 1930er-Jahren florierte ihr Unternehmen. 1937 soll sie schon eine Million US-Dollar im Jahr verdient haben.[2]
In den 1930er und 1940er Jahren hatten in den USA Frauen ihren Platz in vielen Berufen, im sozialen Leben und im Sport eingenommen. Der Bedarf an erschwinglicher Mode, um bei jeder Gelegenheit passend angezogen zu sein und gut auszusehen, wuchs. Besonders die Frauen unter den Modedesignern, die selbst ein aktives Berufs- und Gesellschaftsleben führten, antworteten mit ihren Konfektions-Kollektionen auf diese Bedürfnisse.[3] Das Life-Magazin zählte Netti Rosenstein 1944 unter die zehn besten amerikanischen Modedesigner.[4] Da ihre Entwürfe häufig kopiert wurden, war ihre Mode weit über den Kreis ihrer Kundinnen hinaus stilprägend.[2] Passend zur Kleidung entwarf sie Accessoires wie Taschen, Handschuhe und dekorativen Schmuck.[5]
Einige Modehistoriker schreiben Nettie Rosenstein die Erfindung des „Kleinen Schwarzen“ zu. Sie sei als „mother of the little black dress“ in den USA bekannt.[6] Sie kreierte es aus schwarzem Crêpe Georgette oder einem anderen edlen Stoff für den Übergang von der Tages- zur Abendgarderobe als elegantes Nachmittagskleid.[5]
Auszeichnungen
Quelle: American National Biography Online[7]
- 1936: Lord & Taylor American Design Award
- 1938: Neiman Marcus Achievement Award
- 1946: Fashion Trades Award for Best Design
- 1947 und 1960: Coty Award
Weblinks
- Modelle von Netti Rosenstein in der Sammlung des Kostüminstituts des Museum of Modern Art New York (abgerufen am 13. Juli 2017)
- Abendkleid von Nettie Rosenstein (um 1936) in der Ausstellung A Perfect Fit, Yeshiva University Museum in New York 2005 (abgerufen am 13. Juli 2017)
Einzelnachweise
- Bernadine Morris: Nettie Rosenstein, a Popularizer Of 'Little Black Dress,' Dies at 90; Came to U.S. in 1890's Prosperity in the Depression, The New York Times, 15. März 1980 (Reprint als Bezahlinhalt)
- Dennita Sewell: Nettie Rosenstein. Jewish Women's Archive (Abgerufen am 13. Juli 2017)
- Brenda Polan, Roger Tredre: The Great Fashion Designers. From Chanel to McQueen, the Names that Made Fashion History. Bloomsbury Publishing, London 2020, ISBN 978-1-350-09161-0, S. 118
- Heather Vaughan et al. (Hrsg.): Clothing and Fashion. American Fashion from Head to Toe, Band 4, ABC-Clio, Santa Barbara (USA) 2015, ISBN 978-1-61069-310-3, S. 34
- Daniel Delis Hill: As Seen in Vogue. A Century of American Fashion in Advertising. Texas Tech University Press, 2007, ISBN 978-0-89672-616-1, S. 67
- Mary Firestone: Dayton's Department Store, Arcadia Publishing, Mount Pleasant 2007, ISBN 978-0-7385-5061-9, S. 99
- Fred Carstensen: Nettie Rosenstein. American National Biography Online, Februar 2000, veröffentlicht von der Oxford University Press