Neo Kyma
Neo Kyma–The Other Cyprus (griechisch Νέο Κύμα – Η Άλλη Κύπρος, Neue Welle – Das andere Zypern) ist eine politische Bewegung in der Republik Zypern. Erklärtes Hauptziel der Bewegung ist die Mobilisierung der Gesellschaft für Reformen und neue Perspektiven für Zypern und die jungen Menschen im Land.[1]
| Νέο Κύμα – Η Άλλη Κύπρος Neue Welle – Das andere Zypern | |
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| Generalsekretär | Konstantinos Christofides |
| Gründung | 18. November 2019 |
| Gründungsort | Nikosia |
| Ausrichtung | Progressivismus |
| Website | https://neokyma.org.cy/ |
Geschichte
Gegründet wurde Neo Kyma am 18. November 2019 durch Constantinos Christofides, den ehemaligen Rektor der Universität Zypern, als Bewegung gegen Korruption und die anhaltende politische Stagnation in Zypern bei der Spaltung Zyperns.[1][2] Der Name Neue Welle ist an die gleichnamige Musikbewegung in Griechenland, Filmbewegung in Frankreich und kulturelle Bewegung in den USA während der 1960ern angelehnt, die mit der Unabhängigkeit Zyperns zusammenfiel. Am 18. November 2019 stellt sich die Bewegung und ihre Unterstützer bei einer Veranstaltung in Nikosia offiziell vor.[3] Dabei wurde sie zunächst als gemeinnützige Gesellschaft registriert.[4]
Im Mai 2021 gab die Bewegung bekannt, anders als zunächst geplant nicht an den Parlamentswahlen 2021 teilzunehmen. Sie begründete das mit ihrem noch nicht vollständig ausgereiftem Programm und den erschwerten Bedingungen durch die Corona-Pandemie.[5]
Am 4. November 2021 unterzeichnete Neo Kyma und die paneuropäische Partei Volt Europa eine Absichtserklärung für eine Fusion und vereinbarten eine enge Kooperation.[6] In diesem Rahmen benannte sich das zypriotische Team in "Neo Kyma || Volt Cyprus – The Other Cyprus" um. Zusammen wollen sie bei den Präsidentschaftswahlen 2023 antreten und sich nach der Wahl zur politischen Partei Volt Zypern zusammenschließen, die dann den lokalen Ableger von Volt in Zypern bilden wird.[7][8]
Struktur
Höchstes Gremium der Bewegung ist der 77-köpfige Rat der Neuen Welle, dessen Aufgabe es ist Vorschläge zu machen und Entscheidungen zu treffen, wie die Bewegung Dinge in Zypern beeinflussen kann. Er besteht aus 77 alle 3 Jahre gewählten Mitgliedern der Bewegung und tritt mindestens vierteljährlich zusammen um die von Ausschüssen geleistete Arbeit zu überprüfen.[9][10]
Der Koordinierungsausschuss bildet das ausführende Organ der Bewegung und besteht aus maximal 14 Mitgliedern, die vom 77-köpfigen Rat gewählt werden. Er setzt die Beschlüsse des Rats um und für das reibungslose Funktionieren und Entwicklung der Bewegung, so wie Partnerschaften mit anderen Bewegungen zuständig.[10]
In 15 Thematischen Ausschüssen findet die programmatische Entwicklung der Bewegung statt und die Ausschüsse nehmen eine beratende Funktion ein, die dem Koordinierungsausschuss regelmäßig Bericht erstatten.[10] Diese erarbeiten gemeinsam ein Programm für die Teilnahme an Wahlen und Stellungnahmen gegenüber der Regierungsarbeit.[5]
Die Bewegung besitzt außerdem eine Jugendgruppe die sich insbesondere für eine nachhaltige Zukunft mit Arbeit für alle, mit gleichen Bildungs- und Entwicklungschancen und Belange junger Menschen einsetzt.[11]
Lokal strukturiert ist die Bewegung in 7 Distriktteams, die den 6 Bezirken Zyperns und Troodos entsprechen.[10]
Programmatik
Zypernkonflikt
Die Neue Welle unterstützt beim Zypernkonflikt die Wiedervereinigung Zypern als föderaler Staat, unterstützt dabei die Grundrichtung der Pläne der UN und fordert mehr Anstrengungen von allen Beteiligten, um die Pläne weiter zu verfeinern. Dabei sieht man sich als gesamtzypriotische Bewegung griechischer und türkischer Zyprioten und verurteilt die anhaltende Besetzung des nördlichen Teils Zyperns durch die türkische Regierung.[6]
EU-Reform
Die Bewegung unterstützt die Idee eines föderalen geeinigten Europas mit einem Senat der die Interessen der Regionen vertritt und einer europäischen Regierung, mit einem Premier, gewählt durch das Europäische Parlament. Dazu soll eine gemeinsame Europäische Verfassung verabschiedet werden, bei der Menschenrechte, Freiheit, Demokratie und Gleichheit im Mittelpunkt stehen. Europa soll sich demnach eine gemeinsame Außenpolitik und europäische Armee teilen, zusätzlich zu einem gemeinsamen Markt und einer gemeinsamen Wirtschaft.[6]
Verwaltungsreform
Die Bewegung fordert eine Reform der Kommunalverwaltung und strebt dabei eine Reduzierung der Gemeinden auf Zypern auf 6 an. So sollen die Empfehlungen der EU umgesetzt werden und Kosten für die Unterhaltung der großen Zahl an Gebietskörperschaften mit jeweils eigenem Personal, Gerät und Gebäuden deutlich reduziert werden. Gleichzeitig soll so auch Bürokratie abgebaut werden und niedrigere Steuern ermöglicht werden.[12]
Corona-Pandemie
Die Bewegung schlägt vor Künstler, Kulturschaffende, Arbeiter und Unternehmer, die in allen Bereichen der Kultur tätig sind und während der Corona-Pandemie durch restriktive Maßnahmen besonders unter Einkommenseinbußen gelitten haben, durch staatliche Unterstützung unter die Arme zu greifen.[13]
Steuern
Die Bewegung kritisiert Senkung der Strompreise durch eine Reduktion der Mehrwertsteuer von 9 auf 19 %, da von dieser gleichmäßigen Reduzierung insbesondere wohlhabende Teile der Bevölkerung profitieren, während besonders betroffene Bevölkerungsgruppen kaum entlastet werden. Die Bewegung schlägt daher eine gestaffelte Besteuerung vor, um gezielt ärmere Bevölkerungsteile zu unterstützen und fossile Energieträger einzudämmen.[14]
Bekannte Mitglieder[3]
- Constantinos Christofides, Rektor der Universität Zypern (2010–2018)
- Christopher Pissarides, Wirtschaftsnobelpreisträger 2010
- Charidimos Tsukas, Professor für Verwaltungswissenschaften
- Marios Polycarpou, Professor für Elektrotechnik und Computerwissenschaften
- Andreas Milidonis, Professor für Finanzwesen
- Louis N. Christofides, emeritierter Professor für Wirtschaftswissenschaften
- Marios Nestoros, Professor für Physik
- George Xenis, Professor für Philosophie
- Ekaterini Lambrinou, Professorin für Gesundheitswesen
- Yola Papadopoulou, Professorin für Anglistik
- Andros Kourtelos, Professor für Wirtschaftswissenschaften
- Constantia Alexandrou, Professorin für Physik
- Nicoletta Christodoulou, Professorin für Pädagogik
- Niobi Santama, Professorin für Biologie
- Alexandros Michaelides, Professor für Wirtschaftswissenschaften
Weblinks
- Website von Neo Kyma (griechisch)
Einzelnachweise
- Xenia Economidou: ΝΕΟ ΚΥΜΑ – Η ΑΛΛΗ ΚΥΠΡΟΣ. In: cyprusalive.com. Abgerufen am 10. Februar 2022 (griechisch).
- Χριστοφίδης στον "Π": Να φτιάξουμε τη Δανία της Μεσογείου. In: ΠΟΛΙΤΗΣ. 20. Oktober 2019, abgerufen am 12. Februar 2022 (griechisch).
- «Νέο Κύμα» για το 2023 – 24h.com.cy. In: 24h.com.cy. 24. November 2019, abgerufen am 13. Februar 2022 (griechisch).
- Marina Economidou: Χριστοφίδης: Το Νέο Κύμα θα επηρεάσει τις προεδρικές. In: kathimerini.com. 2. September 2019, abgerufen am 11. Februar 2022 (griechisch).
- Νέο Κύμα – Η Άλλη Κύπρος:«Γιατί δεν θα κατέλθουμε στις προσεχείς βουλευτικές εκλογές». In: ΠΟΛΙΤΗΣ. 24. Mai 2021, abgerufen am 13. Februar 2022 (amerikanisches Englisch).
- MICHAEL STAYROU: «Nα μάθουμε στους πολίτες τις αξίες της ευρωπαϊκής αλληλεγγύης». In: ΠΟΛΙΤΗΣ. 7. Februar 2022, abgerufen am 13. Februar 2022 (griechisch).
- Pan-European party to field candidate in Cyprus’ presidential elections | Cyprus Mail. In: https://cyprus-mail.com/. Abgerufen am 12. Februar 2022 (britisches Englisch).
- Neo Kyma joins Volt, the pan-European movement | Cyprus Mail. In: https://cyprus-mail.com/. Abgerufen am 12. Februar 2022 (britisches Englisch).
- 77μελές Συμβούλιο. Abgerufen am 12. Februar 2022 (amerikanisches Englisch).
- Θεσμικά Όργανα και Οργανωτική Δομή του Κινήματος. Abgerufen am 12. Februar 2022 (griechisch).
- Ομάδα Νέων. Abgerufen am 12. Februar 2022 (griechisch).
- Νέο Κύμα – Η άλλη Κύπρος: Η «μεταρρύθμιση» της Τοπικής Αυτοδιοίκησης μοιάζει με κακόγουστο αστείο. In: ΠΟΛΙΤΗΣ. 1. Februar 2022, abgerufen am 14. Februar 2022 (griechisch).
- 15/12/2020: Νέο Κύμα – Η Άλλη Κύπρος:«Στηρίξτε τον πολιτισμό». 15. Dezember 2020, abgerufen am 14. Februar 2022 (griechisch).
- Νέο Κύμα – Η Άλλη Κύπρος: Η καθολική μείωση της τιμής του ηλεκτρικού ρεύματος δεν είναι ούτε προοδευτική πολιτική ούτε πράσινη. In: ΠΟΛΙΤΗΣ. 4. Dezember 2021, abgerufen am 14. Februar 2022 (griechisch).