Nahida Ruth Lazarus
Nahida Ruth Lazarus (* 3. Februar 1849 in Berlin, Preußen; † 17. Januar 1928 in Meran, Italien) war eine deutsche Schriftstellerin und Journalistin.
Leben
Ihre Eltern waren der Kunsthistoriker Max Schasler und die Schriftstellerin Nahida Sturmhöfel. Etwa 1854 zog sie mit ihrer Mutter erst nach Südfrankreich, dann nach Palermo und kehrte 1864 nach Berlin zurück. Sie wurde zur Schauspielerin ausgebildet und hatte ihr erstes Engagement 1866 in Breslau. Nach einem Jahr Tätigkeit als Lehrerin und einem weiteren Bühnenengagement in Warmbrunn kehrte sie nach Berlin zurück und lebte hier als freie Schriftstellerin. Sie schrieb Artikel für die Vossische Zeitung, die Montagszeitung, Westermann’s Monatshefte und andere Zeitschriften. Durch ihre Theaterarbeit lernte sie den Kunst- und Theaterkritiker Max Remy kennen, mit dem sie bis zu seinem Tode im Jahre 1881 verheiratet war. Nach intensiven Studien konvertierte sie 1895 zum Judentum und heiratete den Völkerpsychologen Moritz Lazarus. Mit ihm zog sie 1897 nach Meran und lebte dort bis zu ihrem Tode.[1]
Werke
- Die Rechnung ohne den Wirt. Lustspiel 1870.[2]
- Wo die Orangen blühen. Roman 1872.[3]
- Constanze. Schauspiel. Entsch, Berlin 1879.
- Die Grafen Eckardstein. Drama. Berlin 1880. (Digitalisat)
- Schicksalswege. Volksschauspiel. 1880.[4]
- Domenico. Schauspiel. 1884.[5]
- Nationale Gegensätze. Drama. Entsch, Berlin 1884.
- Sizilianische Novellen. Berlin 1886. (Neue Ausgabe 1886 mit dem Titel Heißes Blut)
- Liebeszauber. Schauspiel. Entch, Berlin 1887.
- Geheime Gewalten. Roman in zwei Bänden. Pierson, Dresden 1890.
- Das jüdische Weib. Laudin, leipzig 1891. (Digitalisat der 3. Aufl. 1892)
- Culturstudien über das Judenthum. Duncker, Berlin 1893. (2. Aufl. 1898 unter dem Titel Das jüdische Haus)
- Ich suchte dich! Biographische Erzählung. Cronbach, Berlin 1898. (Digitalisat)
- Meine Bildersammlung. 1911.[6]
Herausgeberschaft
- Moritz Lazarus' Lebenserinnerungen 1906
- Die Erneuerung des Judentums. Ein Aufruf von Moritz Lazarus 1909
- Ein deutscher Professor in der Schweiz. Moritz Lazarus. 1910
- Aus meiner Jugend. Autobiographie von Moritz Lazarus 1913
Literatur
- Adolf Hinrichsen: Das Literarische Deutschland, 2. Aufl., Steinacker, Berlin 1891, Seite 1093–1094.
- Lazarus, Nahida Ruth. In: Sophie Pataky (Hrsg.): Lexikon deutscher Frauen der Feder. Band 1. Verlag Carl Pataky, Berlin 1898, S. 483 (Digitalisat).
- Remy, Nahida. In: Sophie Pataky (Hrsg.): Lexikon deutscher Frauen der Feder. Band 2. Verlag Carl Pataky, Berlin 1898, S. 183 (Digitalisat).
- Dagmar Reese: Jüdische Schriftstellerinnen – wieder entdeckt: Nahida Ruth Lazarus, das „jüdische Weib“. In: Medaon – Magazin für jüdisches Leben in Forschung und Bildung, Jg. 6 (2012), Nr. 11, S. 1–8.
- Lazarus, Nahida Ruth. In: Joseph Walk (Hrsg.): Kurzbiographien zur Geschichte der Juden 1918–1945. Saur, München 1988, ISBN 3-598-10477-4, S. 217.
- Lazarus, Nahida Ruth. In: Encyclopaedia Judaica, Bd. 10: Jes–Lei. Encyclopaedia Judaica, Jerusalem 1971, Sp. 1519.
- Dagmar Reese: Jüdische Schriftstellerinnen – wieder entdeckt: Nahida Ruth Lazarus, das „jüdische Weib“. In: Medaon 11 /2012 (online).
- Maria Japs: Nahida Lazarus-Remy und "Das jüdische Weib". Eine projüdische Stimme im 19. Jahrhundert. transcript, Bielefeld 2022, ISBN 978-3-8376-6035-7.
Weblinks
- Literatur von und über Nahida Ruth Lazarus im Katalog der Deutschen Nationalbibliothek
- Werke von Nahida Ruth Lazarus im Katalog der Staatsbibliothek zu Berlin
Einzelnachweise
- Lazarus, Nahida Ruth. In: Lexikon deutsch-jüdischer Autoren. Band 15: Kura–Lewa. Hrsg. vom Archiv Bibliographia Judaica. Saur, München 2007, ISBN 978-3-598-22695-3, S. 254–259.
- Kein Exemplar nachweisbar
- Kein Exemplar nachweisbar
- Kein Exemplar nachweisbar
- Kein Exemplar nachweisbar
- Kein Exemplar nachweisbar