Naheinstellungstrias
Unter Naheinstellungstrias versteht man in der Augenheilkunde das gleichzeitige Auftreten einer Konvergenzbewegung, einer Pupillenverengung (Konvergenzmiosis) und einer Nahakkommodation, die durch einen übergeordneten neurophysiologischen Regelkreis miteinander gekoppelt sind. Dabei steht das Ausmaß der Konvergenzbewegung in einem direkten Verhältnis zur aufgewendeten Akkommodationsleistung, das im sogenannten AC/A-Quotienten ausgedrückt wird. Welcher der drei Mechanismen der primäre ist, ist bislang ungeklärt. Man vermutet zumindest, dass die Pupillenverengung der Akkommodation folgt.[1]
Durch Fehlfunktionen der Konvergenz oder herabgesetzte Akkommodation kommt es zu einer gewissen Störanfälligkeit dieses Regelkreises.[2] Es wurden zudem Krankheitsfälle beschrieben, bei denen die Naheinstellungstrias lediglich über ein Auge auslösbar war.[3]
Einzelnachweise
- Rudolf Sachsenweger: Neuroophthalmologie. Thieme Verlag, Stuttgart; 3. Auflage, (Januar 1983), S. 309 ff; ISBN 978-3135310039
- Presseinformationen der Augenärztlichen Akademie Deutschland (Memento des Originals vom 9. August 2014 im Internet Archive) Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.
- Dissoziierte Naheinstellungstrias mit akkommodativem Konvergenzexzess. Gräf, M.; Becker, R.; Kloss, S. in: Der Ophthalmologe, Verlag Springer Berlin / Heidelberg, Ausgabe 10 Oktober 2004
Literatur
- Herbert Kaufmann: Strabismus. Unter Mitarbeit von W. de Decker u. a., Georg Thieme Verlag, Ausgabe 3 - 2003, ISBN 3-131-29723-9