Nadeschda Mefodijewna Semenzowa
Nadeschda Mefodijewna Semenzowa (russisch Надежда Мефодиевна Семенцова; auch Nadeschda Mefodijewna Wiktorowa russisch Надежда Мефодиевна Викторова; * 11. Dezember 1927 in Dnepropetrowsk, Ukrainische SSR, Sowjetunion; † 19. Februar 2001 in Moskau) war eine sowjetische Theater- und Film-Schauspielerin.
Leben und Leistungen
Semenzowa besuchte bis 1951 die Schtschukin-Theaterhochschule und trat danach ein Jahr am Jugendtheater der Oblast Moskau auf,[1] u. a. in Ostrowskis Diebe und Liebe.[2] Von 1967 bis 1989 war sie außerdem am Moskauer Staatstheater der Kinodarsteller zu sehen.[2]
Ihr Filmdebüt gab Semenzowa 1954 in einer ungelisteten Rolle in Верные друзья (Wernye drusja). Bis Ende der 1950er Jahre folgten weiter vereinzelte Rollen,[3] ehe sie 1960 vom Studio Belarusfilm unter Vertrag genommen wurde und dort bis 1966 wirkte.[1] Semenzowa war an 41 Filmen beteiligt. 1958 begann die Zusammenarbeit mit ihrem Ehemann, dem Regisseur Ritschard Nikolajewitsch Wiktorow (1929–1983)[4], zu dessen festem Ensemble sie von da an gehörte. Bekannt wurde sie v. a. durch ihre Auftritte in seinen Science-Fiction-Filmen Start zur Kassiopeia (1974), Roboter im Sternbild Kassiopeia (1975), Die Frau aus dem All (1981), an dessen Drehbuch Kir Bulytschow beteiligt war,[5] und Комета (Kometa, 1984), Wiktorows letztem Film. Darüber hinaus spielte sie häufig in Dramen und Melodramen.[6] Semenzowa war in der Regel als Nebendarstellerin zu sehen, lediglich in Die Frau aus dem All und Комета gab sie Hauptrollen.[2] Nach Wiktorows Tod trat sie unter dessen Familiennamen auf, der auch in ihren Grabstein eingraviert ist.[7] Ihr letzter Film war Вот такая история... (Wot takaja istorija, 1987).[8]
Privates
Aus Semenzowas Ehe mit Ritschard Wiktorow gingen die Kinder Anna (* 3. Dezember 1959) und Nikolai (* 27. Dezember 1964) hervor. Beide spielten vereinzelte Filmrollen, Anna ist jedoch hauptberuflich Fernsehregisseurin, während Nikolai als Werbe- und Dokumentarfilmer, Produzent und Drehbuchautor tätig ist. Er gehört ferner dem Russischen Verband der Kameraleute an.[2][9][10]
Semenzowa starb 73-jährig in Moskau und wurde neben ihrem Mann auf dem Mitinski-Friedhof, Abschnitt 65, beigesetzt.[1]
Filmografie (Auswahl)
- 1956: Mein Freund der Matrose (Matros Tschischik)
- 1956: Nun schlägt's 13! (Karnawalnaja notsch)
- 1967: Aladins Wunderlampe (Wolschebnaja lampa Aladdina)
- 1974: Start zur Kassiopeia (Moskwa – Kassiopeja)
- 1975: Roboter im Sternbild Kassiopeia (Otroki wo Wselennoi)
- 1976: Soldaten der Freiheit (Soldaty swobody) (2-teiliger Fernsehfilm)
- 1977: Mimino
- 1981: Die Frau aus dem All (Tscheres ternii k swjosdam)
- 1983: Heißer Sommer in Kabul (Scharkoje leto w Kabule)
Weblinks
- Nadeschda Semenzowa in der Internet Movie Database (englisch)
- Ritschard Wiktorow in der Internet Movie Database (englisch)
Einzelnachweise
- Biografie Semenzowas auf kino-teatr.ru (russisch), abgerufen am 16. Juni 2020
- Biografie Werulaschwilis auf rusactors.ru (russisch), abgerufen am 16. Juni 2020
- Filmografie Semenzowas auf kino-teatr.ru (russisch), abgerufen am 16. Juni 2020
- Biografie Ritschard Wiktorows auf kino-teatr.ru (russisch), abgerufen am 16. Juni 2020
- Die Frau aus dem All in der Internet Movie Database (englisch) , abgerufen am 16. Juni 2020
- Profil Semenzowas auf kinopoisk.ru (russisch), abgerufen am 16. Juni 2020
- Foto des Grabes auf m-necropol.ru, abgerufen am 16. Juni 2020
- Filmografie Semenzowas auf kino-teatr.ru (russisch), abgerufen am 16. Juni 2020
- Biografie Anna Wiktorowas auf kino-teatr.ru (russisch), abgerufen am 16. Juni 2020
- Biografie Nikolai Wiktorows auf kino-teatr.ru (russisch), abgerufen am 16. Juni 2020