Nəriman Nərimanov

Nəriman Kərbəlayi Nəcəf oğlu Nərimanov (russisch Нариман Нариманов/Nariman Narimanow; * 14. April 1870 in Tiflis; † 19. März 1925 in Moskau) war der erste Ministerpräsident der Aserbaidschanischen Sozialistischen Sowjetrepublik. Mit seiner respektvollen Neigung zur aserbaidschanischen Tradition und Kultur bestimmte er als Erster in der Verfassung der aserbaidschanischen Republik die Freiheit der Bestimmung der Feiertage seitens der aserbaidschanischen Bevölkerung. Neben seinen politischen Tätigkeiten war er auch als Schriftsteller tätig. Er unterstützte die türkische Regierung mit Gold- und Kapitalbeistand.

Nəriman Nərimanov

Leben

Nərimanov als junger Mann

Nəriman Nərimanov w​urde 1870 i​n eine aserbaidschanische Familie i​n Tiflis geboren, d​as damals n​och zum Russischen Reich gehörte. Nərimanov arbeitete zunächst a​ls Lehrer i​n Baku. Er g​ing im Jahr 1902 n​ach Odessa, u​m dort Medizin a​n der Neurussischen Universität z​u studieren. Im Jahre 1905 t​rat er d​er sozialdemokratischen Partei „Hümmät“ bei,[1] ebenso w​ie der Sozialdemokratischen Arbeiterpartei Russlands, a​us der s​ich später d​ie kommunistische Partei entwickelte. Im Jahr 1908 schloss e​r sein Studium a​b und g​ing zurück n​ach Baku. Die Stadt musste e​r schließlich b​ald darauf u​nter Zwang verlassen, d​a man i​hm „revolutionäre Aktivitäten“ vorwarf. Nərimanov l​ebte daraufhin i​n Astrachan. Dort gründete e​r u. a. e​inen Theaterverein.[2] 1913 kehrte e​r zurück u​nd wurde politisch tätig. Er widmete s​eine politische Karriere d​en Arbeitern u​nd Armen. Aus b​is heute ungeklärten Gründen s​tarb Nərimanov a​m 19. März 1925 i​n Moskau u​nd wurde i​n der Nekropole a​n der Kremlmauer (Gemeinschaftsgrab Nr. 7) bestattet.

Politische Tätigkeiten

Im Jahre 1917 wurde Nərimanov zum Vorsitzenden der Sozialdemokratischen Organisation Hummät und zum Redakteur der Tageszeitung Hümmät ernannt. Ein Jahr später bekam er die Position des Wirtschaftsministers der Stadt Baku, die er aber aus gesundheitlichen Gründen nicht ausführen konnte und deshalb nach Astrachan zur Behandlung reiste. Nach seiner Behandlung blieb er weiterhin dort und beteiligte sich an den Programmen der verschiedenen Parteien in Astrachan. Im Jahre 1919 wurde Nəriman Nərimanov nach Moskau gerufen und bekam eine Führungsrolle für die „außenpolitischen Angelegenheiten im Osten, in Bezug auf die Zusammenarbeit der Völker“. Nach dem Niedergang der Demokratischen Republik von Aserbaidschan am 28. April 1920 wurde die Aserbaidschanische Sozialistische Sowjetrepublik ausgerufen. Nərimanov war ab 1922 der Vorsitzende dieser Übergangsregierung und Mitglied des sowjetischen Zentralkomitees.

Werke

Commons: Nariman Narimanov – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise

  1. Ira M. Lapidus: A history of Islamic societies. Cambridge University Press, Cambridge 2002, S. 697.
  2. Christian Noack: Muslimischer Nationalismus im russischen Reich. Steiner, Stuttgart 2000, ISBN 3515076905, zugl. Dissertation, Universität zu Köln 1999, S. 303, Anm. 175.
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