Myrpold
Myrpold (auch Myrepold) ist ein Großdolmen ("Stordysse" – nach dänischer Terminologie) oder eine drei Meter lange Grabkiste, die aus zehn Trag- und zwei Decksteinen besteht. Die Megalithanlage der Trichterbecherkultur (TBK) entstand zwischen 3500 und 2800 v. Chr. und liegt bei Skarrev in der Nähe von Aabenraa nahe der Ostsee, auf der Halbinsel Løjt im Süden von Jütland in Dänemark.
Neolithische Monumente sind Ausdruck der Kultur und Ideologie neolithischer Gesellschaften. Ihre Entstehung und Funktion gelten als Kennzeichen der sozialen Entwicklung.[1]
Die ältesten Grabkisten, die eine Sonderform der Steinkiste darstellen, wurden bei Orebygård auf Lolland, in Himmerland und den angrenzenden Gebieten Jütlands gefunden, von wo man sie häufig als späte Typen erkennt.
Myrpold wurde bereits 1888 ausgegraben und barg zehn Skelette, die in fünf Schichten übereinander lagen. Sie waren begleitet von Feuersteinbeilen, Steinmessern, Keramik und Bernsteinperlen.
Ein paar Kilometer nordöstlich liegt der Dolmen Tvekløft.
Literatur
- Klaus Ebbesen: Danmarks megalitgrave. Band 2: Katalog. Attika, Kopenhagen 2008, ISBN 978-87-7528-731-4 Nr. 4630
- Ingrid Falktoft Andersen: Vejviser til Danmarks oldtid. Wormianum, Højbjerg 1994, ISBN 87-89531-10-8.
- Peter Vilhelm Glob: Vorzeitdenkmäler Dänemarks. Wachholtz, Neumünster 1968, S. 92
Einzelnachweise
- Johannes Müller: Neolithische Monumente und neolithische Gesellschaften. In: Hans-Jürgen Beier, Erich Claßen, Thomas Doppler, Britta Ramminger (Hrsg.): Varia neolithica VI. Neolithische Monumente und neolithische Gesellschaften. Beiträge der Sitzung der Arbeitsgemeinschaft Neolithikum während der Jahrestagung des Nordwestdeutschen Verbandes für Altertumsforschung e.V. in Schleswig, 9.–10. Oktober 2007 (= Beiträge zur Ur- und Frühgeschichte Mitteleuropas. Bd. 56). Beier & Beran, Langenweißbach 2009, ISBN 978-3-941171-28-2, S. 7–16, hier S. 15.