Mulher Rendeira
Mulher Rendeira (portugiesisch Spitzenklöpplerin) gilt als die Hymne bzw. Kampflied der Cangaceiros, einer gesetzlosen Bande (Cangaço) im Sertão (portugiesisch [serˈtɐ̃w̃]) der halbwüstenartigen Landschaft im Binnenland Brasiliens.
Das Lied ist ein Traditional und liegt in verschiedenen Versionen von Text und Melodie vor. Das Entstehungsjahr wird mit 1921 angenommen. Verschiedene Quellen geben an, das Lied sei von Virgulino Ferreira da Silva, dem Anführer der Cangaceiros zu Ehren seiner Großmutter Maria Jocosa Vieria Lopes geschrieben und getextet worden. Da hierfür keine Belege existieren, ist ein Mythos zu vermuten.
Beim EACD, einer brasilianischen Behörde ähnlich der deutschen GEMA, ist Ricardo Alfredo Nascimento alias Zé do Norte als Komponist registriert.
Bekannt geworden ist das Lied durch Filme, wie O Cangaceiro – Die Gesetzlosen, Brasilien 1953, Regie: Lima Barreto. Ausgezeichnet als „Bester Abenteuerfilm“ auf den Internationalen Filmfestspielen von Cannes 1953 sowie mit der „Lobenden Erwähnung“ für die Filmmusik (s. u.) Olé O'Cangaçeiro. Die Fassung als Titelmusik des italienisch-spanischen, in Brasilien gedrehten Farbfilms O'Cangaçeiro (1970) stammt von dem Italiener Riz Ortolani und Coverversionen stammen von verschiedenen Interpreten, wie z. B. Joan Baez, Helmut Zacharias, Bert Kaempfert, James Last, Bruce Low und anderen.
Weitere Filme:
- Das Ende der Cangaçeiros. Originaltitel: A morte comanda o Cangaço., Brasilien 1961. Produktion: Aurora Duarte. Regie: Walter Guimaraes Motta.
- Deus e o Diabo na Terra do Sol. Deutsch: Gott und der Teufel im Land der Sonne. 1963. Produktion und Regie: Glauber Rocha
- Antonio das Mortes. Alternativtitel: O Dragão da maldade contra o Santo Guerreiro. Brasilien 1968. Produktion und Regie: Glauber Rocha
- O'Cangaçeiro. Alternativtitel: The Magnificent Bandits bzw. Viva Cangaceiro. Spanien/Italien 1970. Regie: Giovanni Fago