Muhajir (Volk)
Die Muhajir sind muslimische Einwanderer multiethnischer Herkunft und deren Nachkommen in Pakistan, die nach der Teilung Indiens 1947 aus verschiedenen Regionen Indiens eingewandert sind. Die Muhajir sprechen Urdu als Muttersprache und werden deshalb als Urdu-sprechend bezeichnet.
Etymologie
Das Wort muhādschir (مهاجر [muˈhaːdʒir]) ist arabisch und bedeutet Auswanderer, Emigrant, Einwanderer, Immigrant und Migrant.[1] Viele Muslime emigrierten nach der Unabhängigkeit Pakistans aus Indien. Es fand ein reger Austausch von Bevölkerungsschichten zwischen den beiden neuen Staaten statt. Es starben im Zuge des Genozides während der Teilung Indiens schätzungsweise zwischen 200.000 bis 2.000.000 Menschen[2] Viele Sikhs und Muslime wurden während der Migration disloziert. Dies war die größte Masseneinwanderung in der Geschichte der Menschheit.[3] Die Einwander kamen aus den verschiedensten Städten Indiens in die Provinz Sindh in Pakistan. Viele Einwanderer ließen sich in Karatschi, Rawalpindi, Sukkur und Mirpurkhas nieder. Viele Einwanderer sprachen Urdu und weitere Dialekte. Sie assimilierten sich im Laufe der Zeiten zu neuen ethnischen Gruppen.
Pakistan Movement
Britisches Gebiet wurde 1857 durch die British East India Company kontrolliert. Sie verwaltete das Gebiet im Namen der Großmogulen Indiens. Die Niederlage von Mutineers 1857 führte dazu, dass die Briten die unmittelbare Kontrolle über die Gebiete der Großmogule erlangten.[4] Es kam nach dem Indischen Aufstand von 1857 zu Unruhen und die Briten gingen gezielt gegen die indische Bevölkerung vor, denn die Anführer des Aufstandes kamen aus diesen Territorien. Es wurden 1000 Menschen in Uttar Pradesh umgebracht. Das Pakistan Movement hatte das Ziel einen mehrheitlich muslimischen Staat auszurufen. Die Bewegung wurde im 19. Jahrhundert initiiert, als Sir Syed Ahmed Khan die muslimische Autonomie ansprach. Die Idee eines eigenen Staates war unter der muslimischen Bevölkerung sehr populär. Die Muslime initiierten die Bewegung in der All-India Muslim League und ihr Hauptquartier lag in Neu-Delhi. Die All India Muslim League gewann bei den Wahlen 1946 90 % der für Muslime bestimmten Sitze. Die Forderung nach der Gründung des Staates war unter den indischen Muslimen sehr populär.
Einzelnachweise
- Paul R. Brass: The partition of India and retributive genocide in the Punjab, 1946–47: means, methods, and purposes. In: Journal of Genocide Research. 2003. Abgerufen am 16. August 2014.
- Rupture in South Asia. UNHCR. Abgerufen am 16. August 2014.
- Pramod K. (editor) Nayar: The Penguin 1857 reader. Penguin Books, New Delhi 2007, ISBN 9780143101994, S. 19.