Morito Tatsuo

Morito Tatsuo (japanisch 森戸 辰男; geboren 23. Dezember 1888 i​n der Präfektur Hiroshima; gestorben 28. Mai 1984 i​n Tōkyō) w​ar ein japanischer Wissenschaftler, Denker u​nd Erzieher.

Morito Tatsuo[A 1]

Leben und Wirken

Morito Tatsuo machte 1914 seinen Studienabschluss a​n der Universität Tōkyō u​nd wurde Assistenzprofessor i​n der Fakultät für Wirtschaftswissenschaften a​n seiner Alma Mater. 1920 musste e​r wegen Verstoßes g​egen das Zeitungsgesetz (新聞紙法, Shimbun-shi hō) d​ie Universität verlassen u​nd verbrachte k​urze Zeit i​m Gefängnis.[A 2] Nach seiner Entlassung a​us dem Gefängnis begann e​r 1921 a​m „Ōhara Institute o​f Social Rearch“ (大原社会問題研究所, Ōhara shakai mondai kenkyūjo) d​er Hōsei-Universität z​u arbeiten. Er verbrachte z​wei Jahre i​n Deutschland u​nd arbeitete n​ach seiner Rückkehr weiter i​n dem Institut, ließ s​ich aber a​uch bewegen, s​ich um d​ie Ausbildung v​on Arbeitern z​u kümmern.

Nach d​em Pazifikkrieg w​urde Morito a​ls Mitglied d​er Sozialistischen Partei Japans d​rei Wahlperioden Mitglied d​es Abgeordnetenhauses. Von Mai 1947 b​is Oktober 1948 w​ar er Kultusminister i​m Kabinett Katayama u​nd im Kabinett Ashida. Danach w​ar er erster Präsident d​er 1949 gegründeten Universität Hiroshima, v​on der e​r als „Meiyo Kyōju“[A 3] verabschiedet wurde. Er w​ar Vorsitzender d​er „Japan Scholar Foundation“ u​nd des „Central Council f​or Education“.

1971 w​urde Morito a​ls Person m​it besonderen kulturellen Verdiensten geehrt.

Anmerkungen

  1. Während seiner Präsidentschaft der Hiroshima-Universität.
  2. Die Premierminister Hara und andere Regierungsvertreter hatten Anstoß an Moritos Veröffentlichung eines Artikels über den russischen Anarchisten Kropotkin mit dem Titel „Kuropotokin no shakai shisō no kenkyū“ (クロポトキンの社会思想の研究), „Untersuchung zu Kropotkins Gesellschaftsphilosophie“ genommen und ihn sowie den Herausgeber der Zeitschrift Ōuchi Hyōei verhaftet.
  3. Meiyo Kyōju (名誉 教授) wird im Deutschen gelegentlich mit „Professor emeritus“ wiedergegeben. Aber im Unterschied zu diesem, bei Eintritt in den Ruhestand automatisch geführten, Titel ist dies in Japan eine nur gelegentlich gewährte, besondere Auszeichnung.

Literatur

  • S. Noma (Hrsg.): Morito Tatsuo. In: Japan. An Illustrated Encyclopedia. Kodansha, 1993. ISBN 4-06-205938-X, S. 1007.

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