Montgomerys Paar-Korrelation-Vermutung
Montgomerys Paar-Korrelation-Vermutung ist eine Vermutung der Mathematik, welche eine Aussage über die Verteilung der Nullstellen der riemannschen ζ-Funktion macht. Die Vermutung verbindet die analytische Zahlentheorie mit der Theorie der Zufallsmatrizen. Sie ist somit Teil der stochastischen Zahlentheorie.
Sie wurde 1973 von Hugh Montgomery aufgestellt. Bei einem Gespräch mit Freeman Dyson fand man heraus, dass es sich um die Paar-Korrelationsfunktion der Eigenwerte von hermitischen Zufallsmatrizen (genauer aus dem gaußschen unitären Ensemble) handelt.[1] Es handelt sich um den -Kern, der bei Betrachtung der Eigenwerte einer unendlich-dimensionaler hermitschen Zufallsmatrix innerhalb der "Bulk"-Region auftaucht (d. h. die Region der Eigenwerte, die sich nicht am Rand des Spektrums befinden).
Montgomerys Paar-Korrelation Vermutung
Unter Annahme der riemannschen Vermutung (RH).
Mit und bezeichne man zwei nicht-triviale Nullstellen der riemannschen ζ-Funktion. bezeichnet das Diracmaß. Die Vermutung lautet:
Formulierung
Sei fix, dann gilt mit
wobei , das heißt ist definiert als die Mächtigkeit dieser Menge.
Alternative Formulierung
Sei fix. Seien skalierte Imaginärteile der Nullstellen, i.e. , dann gilt (für die Paare)[2]
Evidenz
Andrew Odlyzko berechnete numerisch nicht-triviale Nullstellen der riemannsche ζ-Funktion, deren Verteilung sich der Paar-Korrelationsfunktion des gaußschen unitären Ensemble näherte.
Hilbert-Pólya Vermutung
In einem Brief von Andrew Odlyzko an George Pólya fragte er diesen, ob es einen physikalischen Grund gäbe, warum die Riemmanische Vermutung wahr sein sollte. Pólya antwortete ihm, dass ihm in Göttingen in der Zeit zwischen 1912 und 1914 von Edmund Landau dieselbe Frage gestellt worden sei. Er gab diesem damals die Antwort, dass er vermutet, dass die Imaginärteile der Nullstellen der riemannschen ζ-Funktion an der Stelle mit den Eigenwerten eines selbstadjungierten Operators übereinstimmen.
Durch Montgomerys Paar-Korrelation-Vermutung bekam diese Vermutung über die Eigenwerte einer Matrix aus dem gaußschen unitären Ensemble eine solide Basis zu einem möglichen Lösungsansatz der riemannischen Vermutung.[3]
Einzelnachweise
- Hugh Montgomery: The Pair correlation of zeros of the zeta function. Abgerufen am 27. März 2021.
- Tiago Pereira: Lectures on Random Matrices. Abgerufen am 1. April 2021.
- Andrew Odlyzko: Correspondence about the origins of the Hilbert-Polya Conjecture. University of Minnesota, abgerufen am 11. April 2021.