Monotone Zahlenfolge

Eine monotone Zahlenfolge i​st eine spezielle Folge, b​ei der Anforderungen a​n das Wachstumsverhalten d​er Folge gestellt werden. Werden d​ie Folgeglieder i​mmer größer, s​o heißt d​ie Folge e​ine monoton wachsende Folge o​der monoton steigende Folge, werden s​ie immer kleiner, s​o heißt s​ie eine monoton fallende Folge. Eine Verschärfung d​er Anforderungen liefert d​ann den Begriff d​er streng monoton wachsenden Folge u​nd streng monoton fallende Folge. Die Monotonie e​iner Folge i​st ein wichtiges Mittel, u​m die Konvergenz v​on Folgen z​u zeigen u​nd lässt s​ich als Spezialfall e​iner monotonen Abbildung auffassen.

Definition

Ist eine Folge reeller Zahlen gegeben, so heißt diese Folge

  • Monoton wachsend oder monoton steigend, wenn für alle gilt, dass .
  • Streng monoton wachsend oder streng monoton steigend, wenn für alle gilt, dass .
  • Monoton fallend, wenn für alle gilt, dass .
  • Streng monoton fallend, wenn für alle gilt, dass .
  • Monoton, wenn sie monoton wachsend oder monoton fallend ist.
  • Streng monoton, wenn sie entweder streng monoton wachsend oder streng monoton fallend ist.

Beispiele

  • Die Folge ist weder monoton wachsend noch fallend, also auch nicht monoton.
  • Die Folge ist streng monoton fallend, denn bildet man die Differenz zweier aufeinander folgender Folgenwerte , so ist diese immer echt positiv, demnach ist . Damit ist diese Folge insbesondere auch monoton fallend und damit auch monoton.
  • Die Folge ist streng monoton wachsend. Die Argumentation funktioniert genau wie oben, aber mit umgedrehtem Vorzeichen.
  • Eine Folge, die monoton wachsend, aber nicht streng monoton wachsend ist, lässt sich mittels der Gaußklammer definieren als . Da hier bereits einmal ein Wert doppelt angenommen wird, kann die Folge nicht mehr streng monoton sein. Trotzdem ist sie monoton wachsend und damit auch monoton.

Eigenschaften

  • Eine Folge ist genau dann eine konstante Folge, wenn sie zugleich monoton wachsend und monoton fallend ist.
  • Jede monotone Folge konvergiert oder divergiert bestimmt.
  • Jede beschränkte monotone Folge konvergiert. Genauer konvergiert nach dem Monotoniekriterium eine beschränkte, monoton fallende Folge gegen das Infimum ihrer Folgeglieder; entsprechend konvergiert eine beschränkte, monoton wachsende Folge gegen das Supremum ihrer Folgeglieder. Ebenso liefert dies die Existenz von Grenzwerten für unendliche Kettenbrüche.
  • Jede Folge besitzt eine monotone Teilfolge.
  • Der Begriff der Monotonie von Zahlenfolgen ist ein Spezialfall des Begriffs der Monotonie von Abbildungen. Dazu betrachtet man die beiden geordneten Mengen und . Dann ist die Folge genau dann monoton wachsend (fallend), wenn die Abbildung definiert durch monoton wachsend (fallend) ist.

Literatur

  • Konrad Königsberger: Analysis 1. Springer, Berlin 2004, ISBN 3-540-41282-4
  • Otto Forster: Analysis 1. Differential- und Integralrechnung einer Veränderlichen. Vieweg, Braunschweig 2004. ISBN 3-528-67224-2
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