Mogwai (Chinesische Mythologie)
Ein Mogwai oder (seltener) Mogui (aus dem Kantonesischen 魔怪 Móguǐ; mit der Bedeutung „Teufel“ oder „teuflisch“) ist ein Wesen aus der chinesischen Mythologie.
Gemäß der traditionellen chinesischen Überlieferung handelt es sich bei Mogwais um dem Menschen feindlich gesinnte Dämonen. Die Folklore erzählt, dass die Kreaturen den Menschen gern böse Streiche spielten oder in Häusern große Verwüstungen anrichten würden. Außerdem verfolgten sie eigene Paarungszeiten, die im jahreszeitlichen Verlauf auf die Regenzeit fallen. Heute beschreibt Mogwai für gewöhnlich einen bösen Geist oder eine Kreatur ähnlich einem Gremlin. In daoistischen Exorzismusritualen werden Schwerter, die aus Pfirsichbaumholz gefertigt wurden, zur Abwehr von Mogwais verwendet. Ebenso werden vielerorts zur Abwehr der Dämonen (falsche) Geldscheine verbrannt und somit als Opfer dargebracht, um weiteres Unheil abzuwenden.
In der westlichen Kultur wurde im Film Gremlins – Kleine Monster von 1984 ein Mogwai namens „Gizmo“ gezeigt. Gizmo erscheint hier als eine kleine, flauschige Kreatur, die zunächst neugierig und freundlich ist. Bei falscher bzw. unsachgemäßer Behandlung (besonders aber bei Fütterung nach Mitternacht) jedoch verwandelt sich der Mogwai in einen hässlichen, koboldähnlichen Teufel mit reptilienartiger Haut, der sich nach Berührung mit Wasser rasend schnell vermehrt und eine ganze Kleinstadt verwüstet.
Literatur
- Howard Chiang: The Making of the Human Sciences in China: Historical and Conceptual Foundations. BRILL, Leiden 2019, ISBN 9789004397620, S. 215.
- Zhang Yingli, Fangfang Wang: My Impression of China: China's Image in the Eyes of Foreign Officers, Band 2. China Intercontinental Press, Beijing 2011, ISBN 9787508519746, S. 242 & 243.
- Christopher R. Fee, Jeffrey B. Webb: American Myths, Legends, and Tall Tales: An Encyclopedia of American Folklore, 1. Band. ABC-CLIO, Santa Barbara (Kalifornien) 2016, ISBN 9781610695688, S. 437 & 438.