Modulare Sanitätseinrichtung
Unter MSE versteht man die Modularen Sanitätseinrichtungen der Bundeswehr, die sich im Wesentlichen auf Container und Zelte stützen. Es sind mehrere Aufbaukonfigurationen möglich:
- Rettungsstation (RS),
- Rettungszentrum leicht (RZ le)
- Rettungszentrum (RZ) und
- Einsatzlazarett (EinsLaz).
Innerhalb dieser Konfigurationen kann auf Grund der Modularität unter Hinzufügen bzw. Weglassen von Zelten und Containern die Größe und Funktionalität an die jeweiligen Einsatzerfordernisse angepasst werden.
Die zunehmende Zahl der Auslandseinsätze der Bundeswehr ließ Lücken in der Sanitätsausstattung erkennen. Daraufhin wurde das Konzept der Modularen Sanitätseinrichtungen entwickelt. Sie dienen der medizinischen Erst- und Weiterversorgung unter Einsatzbedingungen. Die Ausstattung basiert im Wesentlichen auf einer Kombination aus Zeltelementen und Funktionscontainern. Den in Deutschland hohen Standard der Sanitätsversorgung zu erreichen, war das wesentliche Ziel bei der Entwicklung der Sanitätseinrichtung. Im Ergebnis entspricht MSE dem Niveau eines deutschen Kreiskrankenhauses. (Jeder Soldat im Auslandseinsatz sollte nach Aussage des damaligen Verteidigungsministers Rudolf Scharping „im Ergebnis die gleiche medizinische Versorgung bekommen, wie im Inland“.)
Derzeit sind drei Modulare Sanitätseinrichtungen (MSE) im Einsatz, eine in Prizren, Kosovo, die zweite in Masar-e Scharif, Afghanistan und in Libreville, Gabun. Nach der Behandlung in einer dieser Einrichtungen erfolgt in der Regel der Rücktransport der Patienten mit Hilfe eines Airbus A310 MedEvac der Bundeswehr.
Eine rasche Verlegung ins Einsatzland und der Aufbau vor Ort ist aber bei der Fülle der Container aus logistischen Gründen nicht möglich. Zur Unterstützung von Anfangsoperationen oder anderen schnellen Einsätzen – Evakuierungsoperationen, Befreiung deutscher Staatsbürger aus Geiselhaft – gibt es im Bereich des Kommandos Schnelle Einsatzkräfte Sanitätsdienst die Luftverlegbaren Sanitätseinrichtungen (LSE).