Mira Mladějovská

Mira Mladějovská (* 3. März 1899 i​n Prag; † 9. Januar 1969 ebenda) w​ar eine tschechische Kunsthistorikerin, Museums- u​nd Archivleiterin i​n Cheb i​n Westböhmen.

Leben

Mira Mladějovská w​ar die Tochter d​es Arztes Vladislav Mladějovský (* 1866 i​n Prag; † 1935), Professor für Balneologie a​n der Karls-Universität Prag u​nd Badearzt i​n Mariánské Lázně. Sie studierte a​n der Philosophischen Fakultät d​er Karls-Universität Prag Kunstgeschichte w​urde zur Doktorin d​er Philosophie promoviert u​nd war wissenschaftlich tätig.

Nach Ende d​es Zweiten Weltkriegs übernahm Mira Mladějovská v​on dem s​eit Mitte 1945 eingesetzten Verwalter Jan Kubín d​ie Leitung d​es Museum Cheb u​nd des Stadtarchivs u​nd wurde Nachfolgerin v​on Heribert Sturm, welcher a​ls Heimatvertriebener n​ach Bayern ging. Sie verwaltete i​n Zusammenarbeit m​it der Nationalgalerie Prag u​nd dem Maler Bojmír Hutta e​ine Gemäldegalerie i​m Rathaus (Cheb). Ihre letzten Lebensjahre verbrachte s​ie in Miltigau (Milíkov u Mariánských Lázní) b​ei Marienbad.

Wirken

Mira Mladějovská war die Verfasserin einer Bibliographie und eines Verzeichnisses der Kulturdenkmäler der Stadt Eger (Cheb) und des Egerlands, die nach dem Mai 1945 und der zunächst wilden, dann durch die Benesch-Dekrete legalisierten Vertreibung der deutschsprachigen Bevölkerung, dem Zustrom und wieder Wegzug von Neusiedlern, dem Verfall überlassen wurden. Ihre Aufstellung förderte die Organisation grenzüberschreitender Initiativen zum Erhalt und Wiederaufbau. Sie war Herausgeberin der Buchreihe Chebské pověsti (Legenden aus Eger), Verlag des Bezirksrates Cheb, und veröffentlichte Beiträge aus Urkundenbeständen des Archivs Cheb zu einer bruchstückhaft erhaltenen Verslegende der Agnes von Böhmen, Äbtissin in Prag, Gründerin des Ritterordens Kreuzherren mit dem Roten Stern und dem Vladyken Hroznata von Ovenec, dem Gründer des Stifts Tepl bei Cheb und des Klosters Chotieschau (Kloster Chotěšov) bei Plzeň durch den Orden der Prämonstratenser.

Werke

(Auswahl)

  • Bibliografie Chebska. 1. díl, Město Cheb. 2. díl, Okres Cheb. 3. díl, Obce Chebska (mehrteilige Bibliographie von Cheb und Umgebung), zusammengestellt, Okresní rada osvětová, Cheb, 1948
  • Legenda o blahoslavené Anežce: Chebské zlomky (Legende über die selige Agnes: Splitter aus Cheb), Prag 1948
  • Hroznatův zázrak (Hroznatas Wunder), Okresní rada osvětová, Cheb, 1948

Literatur

  • Jaromír Boháč: Zehn Bilder aus der Geschichte des Egerer Museums, zweisprachig: tschechisch und deutsch, zu Mira Mladejovska S. 208–214, Cheb/Eger 2003, ISBN 80-85018-35-7
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