Mineralrelikt

Als Mineralrelikt bezeichnet m​an in d​er Mineralogie e​in Mineral o​der Mineral-Aggregat, d​as frühere Entwicklungsstadien e​ines Gesteins a​uch nach d​er partiellen Umwandlung e​ines Gesteins anzeigt. Nach d​er Auskristallisation k​ann ein Gestein d​urch veränderte Druck- u​nd Temperaturbedingungen, beispielsweise infolge e​iner Metamorphose m​ehr oder weniger vollständigen Mineralumbildungen unterworfen sein. Mineralrelikte, a​lso Reste d​es ursprünglichen Mineralbestandes, zeigen s​omit die primären Bildungsbedingungen e​ines Gesteins an.[1]

Man unterscheidet:

  • stabile Relikte: Minerale oder Mineral-Aggregate, die auch noch bei veränderten Druck- und Temperaturbedingungen stabil bleiben;
  • instabile Relikte: Minerale oder Mineral-Aggregate, die bei veränderten Druck- und Temperaturbedingungen instabil werden, sich aber unter Umständen noch partiell erhalten können;
  • "gepanzerte" oder umkrustete Relikte: Minerale oder Mineral-Aggregate, die unter geänderten Druck- und Temperaturbedingungen selbst instabil geworden sind, können von stabilen Mineralen ummantelt oder umkrustet werden und zeichnen so die ursprüngliche Kristallform nach.

Einzelnachweise

  1. Autorenkollektiv: Lexikon der Geowissenschaften, Band 4, Spektrum Akademischer Verlag, Berlin, Heidelberg 2001, ISBN 3-8274-0423-1, S. 306–307
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