Milchweißes Samthäubchen
Das Milchweiße Samthäubchen (Conocybe albipes) ist eine Pilzart aus der Familie der Mistpilzverwandten (Bolbitiaceae). Bekannte Synonyme sind Conocybe apala und C. lactea.
Milchweißes Samthäubchen | ||||||||||||
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Milchweißes Samthäubchen (Conocybe albipes) | ||||||||||||
Systematik | ||||||||||||
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Wissenschaftlicher Name | ||||||||||||
Conocybe albipes | ||||||||||||
(G.H. Otth.) Hauskn. |
Merkmale
Makroskopische Merkmale
Der Hut ist hell-cremefarben und nimmt in Richtung Hutmitte dunkelgelbe oder braune Färbungen an. Seine Form ist anfangs fingerhutförmig (konisch), später wird sie breitglockig (stumpf-konisch), breitet sich aber niemals ganz aus. Im Jungzustand des Habitus ist die Huthaut leicht schmierig. Weitere Merkmale sind eine schwache Längsriefigkeit oder gar Runzelung. Der Durchmesser beträgt etwa 0,5 bis 2,5 cm. Die Lamellen sind sehr eng angeordnet, die Farbe ist blass gelb-braun oder creme. Der dünne Stängel ist 1,5 bis 5 cm lang und 0,1 bis 0,3 cm dick, brüchig und innen hohl.
Artabgrenzung
Verwechslungsgefahr besteht hauptsächlich mit anderen Arten der Gattung (Conocybe), aber auch mit diversen Arten der Rötlinge (Entoloma), Ackerlinge (Agrocybe) und Düngerlinge.
Speisewert
Der geruchsneutrale Pilz ist, wie die meisten Arten der Gattung Conocybe, ungenießbar.
Verbreitung und Ökologie
Die Art stammt ursprünglich aus Nordamerika, hat sich aber auch in Europa angesiedelt und tritt in Mitteleuropa weit verbreitet auf.
Die Hauptwachstumszeit reicht meist von Juli bis September. Der Pilz wächst verstreut oder gesellig an sonnigen Standorten, wie Rasen, Weiden oder Wiesen und bevorzugt dabei gedüngte Grünflächen mit lockerer Bodenbeschaffenheit. Er gehört zu den typischen Wiesenpilzen. Hierzu zählen auch die verwandten Gattungen der Düngerlinge und Ackerlinge, mit deren Spezies Panaeolus foeniscecii und Agrocybe pediades er häufig anzutreffen ist. Die nur kurzlebigen Fruchtkörper erscheinen im Frühling bis in den Herbst hinein, verstärkt bei hoher Temperatur- und Luftfeuchtigkeit (Schwüle) und überdauern nur 1–2 Tage. Es kommt vor, das die Mittagssonne den Fruchtkörper frühzeitig kollabieren lässt.[1]
Quellen
- Hallen, H. E., Watling, R. & Adams, G. C. (2003): Taxonomy and Toxicity of Conocybe lactea and Related Species. Mycological Research 107(8): S. 969–979.
- Hausknecht, A. (2009): A monograph of the genera Conocybe & Pholiotina in Europe. Edizioni Candusso: Alassio, Italy. 968 S.
- Noordeloos, M. E., Kuyper, T. W. & Vellinga, E. C. (2005): Flora Agaricina Neerlandica—Critical monographs on the families of agarics and boleti occurring in the Netherlands. Volume 6. Coprinaceae & Bolbitiaceae. Taylor & Francis: Boca Raton, FL. 227 S.
- Watling, R. (1982): British Fungus Flora: Agarics and Boleti. Vol 3. Bolbitiaceae: Agrocybe, Bolbitius, & Conocybe. Royal Botanic Garden: Edinburgh, Scotland. 139 S.