Düngerlinge
Düngerlinge (Panaeolus) sind eine Gattung giftiger und auch giftverdächtiger Pilzarten aus der Familie der Mistpilzverwandten (Bolbitiaceae). Die Gattung Panaeolina unterscheidet sich von der Gattung Panaeolus durch warzige Sporen. Sie wurden früher zu den Tintlingsverwandten gestellt.
Düngerlinge | ||||||||||||
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Behangener Düngerling (Panaeolus papilionaceus) | ||||||||||||
Systematik | ||||||||||||
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Wissenschaftlicher Name | ||||||||||||
Panaeolus | ||||||||||||
(Fr.) Quél. |
Die Typusart ist der Behangene Düngerling (Panaeolus papilionaceus).
Merkmale
Der Fruchtkörper ist meist braun, der Hut ist kegelig, glockig bis halbkugelig geformt und im ausgewachsenen Zustand manchmal auch ausgebreitet. Der Stiel sitzt zentral am Hut und besitzt, außer beim Ring-Düngerling, keinen Ring. Das Sporenpulver ist schwarz, die Lamellen sind im reifen Zustand dunkelbraun bis schwarz aber durch den unterschiedlichen Zeitpunkt der Sporenreife gescheckt.
Ökologie
Düngerlinge kommen stets an grasbewachsenen Standorten mit Dungablagerungen vor. Aufgrund dieser Standortansprüche sind die Düngerlinge auf Weideflächen in allen Gegenden, in denen Viehzucht betrieben wird, weit verbreitet. Sie sind Kulturfolger, deren Verbreitungsgebiet dem der Weidewirtschaft folgt.
Arten (Auswahl)
Die Gattung umfasst weltweit ca. 15 Arten.[1] In Europa kommen 16 Spezies vor bzw. sind dort zu erwarten.[2]
Düngerlinge (Panaeolus) in Europa |
- Antillen-Düngerling
Panaeolus antillarum - Dunkelrandiger Düngerling
Panaeolus cinctulus - Getropftschneidiger Düngerling
Panaeolus guttulatus - Punktiertsporiger Düngerling
Panaeolus olivaceus - Behangener Düngerling
Panaeolus papilionaceus - Beringter Düngerling
Panaeolus semiovatus - Panaeolus acuminatus
Bedeutung
Inhaltsstoffe
Fast alle Pilze der Gattung der Düngerlinge enthalten Serotonin, Harnstoff und Tryptophan.[3] Einige Arten enthalten zusätzlich die psychoaktiv wirksamen Indolalkaloide Psilocybin und Psilocin. Bedeutend sind hier der im tropischen Raum vorkommende Blauende Düngerling (Panaeolus cyanescens) mit sehr hoher Alkaloidkonzentration und der in Mitteleuropa heimische, schwach wirksame Dunkelrandige Düngerling (Panaeolus cinctulus).
Eine weitere häufige Art ist der Behangene Düngerling (Panaeolus papilionaceus), bei dem der Wirkstoffgehalt jedoch umstritten ist. Neuere Untersuchungen bezeichnen den Pilz als wirkungslos, wobei von der Spezies möglicherweise mehrere chemische Rassen existieren.
Einzelnachweise
- Paul M. Kirk, Paul F. Cannon, David W. Minter, J.A. Stalpers: Dictionary of the Fungi. 10. Auflage. CABI Europe, Wallingford, Oxfordshire (UK) 2008, ISBN 978-0-85199-826-8 (englisch, 784 S.).
- Eric Strittmatter: Die Gattung Panaeolus. In: fungiworld.com. Pilz-Taxa-Datenbank. 25. Juli 2011, abgerufen am 1. August 2012.
- Paul Stamets, Andrew Weil (Vorwort): Psilocybin Mushrooms of the World. An Identification Guide. Ten Speed Press, 1996, ISBN 978-0-89815-839-7, 8. Kapitel, S. 245 (englisch, 256 S.).