Milchweißer Mannsschild
Der Milchweißer Mannsschild (Androsace lactea), auch als Milch-Mannsschild bezeichnet, ist eine Pflanzenart aus der Gattung Mannsschild (Androsace) innerhalb der Familie der Primelgewächse (Primulaceae). Sie gedeiht in europäischen Gebirgen.[1]
Milchweißer Mannsschild | ||||||||||||
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Milch-Mannsschild (Androsace lactea) | ||||||||||||
Systematik | ||||||||||||
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Wissenschaftlicher Name | ||||||||||||
Androsace lactea | ||||||||||||
L. |
Beschreibung
Vegetative Merkmale
Der Milchweißer Mannsschild wächst lockerrasig als ausdauernde krautige Pflanze[1] und erreicht Wuchshöhen von 3 bis 15 Zentimetern. Die Pflanzenteile sind kahl (nur an den Laubblattspitzen einige Wimpern).
Die einfachen Laubblätter sind ganzrandig und bei einer Länge von 10 bis 25 Millimetern sowie einer Breite von etwa 2 Millimetern linealisch.
Generative Merkmale
Die Blütezeit reicht von Mai bis Juli. Auf einem relativ langen Blütenstandsschaft befindet sich ein doldiger Blütenstand, der nur drei bis fünf Blüten enthält. Der kahle Blütenstiel ist meist etwa 4, selten bis zu 6 Zentimeter lang.
Die zwittrige Blüte ist radiärsymmetrisch und fünfzählig mit doppelter Blütenhülle. Die Krone ist weiß mit gelbem Schlund. Die Kronzipfel sind deutlich ausgerandet.
Die Chromosomenzahl beträgt 2n = 76.[1][2]
Vorkommen und Gefährdung
Diese kalkstete Pflanzenart wächst auf Gesteinsfluren und steinigen Rasen. Sie kommt in Österreich zerstreut in den Bundesländern Nieder-, Oberösterreich, Steiermark, Kärnten, Tirol und Salzburg vor. Sie gedeiht von der subalpinen bis alpinen Höhenstufe.
In Deutschland nur im südlichen Bayern und auf der Schwäbischen Alb. Der Milchweiße Mannsschild gilt laut der Roten Liste gefährdeter Pflanzen Deutschlands als „gefährdet“ (Kategorie 3).[3]
Standorte und Verbreitung in Mitteleuropa
Der Milchweiße Mannsschild braucht kalkreichen Untergrund. Er besiedelt Felsspalten und Felsbänder, seltener auch sehr felsige, steile Rasen. Er ist eine Potentilletalia caulescentis-Ordnungscharakterart und kommt vor allem in Pflanzengesellschaften des Cystopteridion fragilis- oder des Seslerion albicantis-Verbands vor.[2]
Im Mittleren Schweizer Jura kommt er selten vor, im Schwäbischen Jura vereinzelt, ebenso in den westlichen Ketten der Südlichen und der Nördlichen Kalkalpen; in den Ostketten der Kalkalpen ist er selten, im dortigen östlichen Teil zerstreut. Er gedeiht in Höhenlagen von 600 bis 2000 Metern.
Die ökologischen Zeigerwerte nach Landolt & al. 2010 sind in der Schweiz: Feuchtezahl F = 3 (mäßig feucht), Lichtzahl L = 4 (hell), Reaktionszahl R = 5 (basisch), Temperaturzahl T = 2+ (unter-subalpin und ober-montan), Nährstoffzahl N = 2 (nährstoffarm), Kontinentalitätszahl K = 2 (subozeanisch).[4]
Die Fundstellen außerhalb der Alpen sind als Reliktstandorte der Eiszeit anzusehen.
Literatur
- Manfred A. Fischer, Wolfgang Adler, Karl Oswald: Exkursionsflora für Österreich, Liechtenstein und Südtirol. 2., verbesserte und erweiterte Auflage. Land Oberösterreich, Biologiezentrum der Oberösterreichischen Landesmuseen, Linz 2005, ISBN 3-85474-140-5.
- Dietmar Aichele, Heinz-Werner Schwegler: Die Blütenpflanzen Mitteleuropas. 2. Auflage. Band 3: Nachtkerzengewächse bis Rötegewächse. Franckh-Kosmos, Stuttgart 2000, ISBN 3-440-08048-X.
Einzelnachweise
- Ian Keith Ferguson: Androsace L., S. 20–23. In: Thomas Gaskell Tutin, V. H. Heywood, N. A. Burges, D. M. Moore, D. H. Valentine, S. M. Walters, D. A. Webb (Hrsg.): Flora Europaea. Band 3: Diapensiaceae to Myoporaceae. Cambridge University Press, Cambridge, 1972, ISBN 0-521-08489-X. eingeschränkte Vorschau in der Google-Buchsuche
- Erich Oberdorfer: Pflanzensoziologische Exkursionsflora für Deutschland und angrenzende Gebiete. Unter Mitarbeit von Angelika Schwabe und Theo Müller. 8., stark überarbeitete und ergänzte Auflage. Eugen Ulmer, Stuttgart (Hohenheim) 2001, ISBN 3-8001-3131-5, S. 739.
- Androsace lactea L., Milchweißer Mannsschild. FloraWeb.de
- Androsace lactea L. In: Info Flora, dem nationalen Daten- und Informationszentrum der Schweizer Flora. Abgerufen am 3. März 2021.
Weblinks
- Steckbrief und Verbreitungskarte für Bayern. In: Botanischer Informationsknoten Bayerns.
- Milchweißer Mannsschild. In: BiolFlor, der Datenbank biologisch-ökologischer Merkmale der Flora von Deutschland.
- Thomas Meyer: Mannsschild Datenblatt mit Bestimmungsschlüssel und Fotos bei Flora-de: Flora von Deutschland (alter Name der Webseite: Blumen in Schwaben).