Michelangelo Galilei

Michelangelo Galilei (auch Michelagnolo Galilei u​nd Michel Angelo Galilei; * 18. Dezember 1575 i​n Florenz; † 3. Januar 1631 i​n München) w​ar ein italienischer Komponist u​nd Lautenist d​er Spätrenaissance beziehungsweise d​es frühen Barocks. Er w​ar der jüngere Bruder d​es berühmten Astronomen Galileo Galilei.

Galilei, Edler zu Florenz, erlernte früh das Spiel der Laute. Nach dem Tod seines Vaters Vincenzo Galilei 1591 kam er in die Obhut seines älteren Bruders Galileo Galilei nach Padua. 1593 nahm er ein Engagement in Polen an, vermutlich bei der Familie Radziwiłł. Mit kurzer Unterbrechung lebte Galilei bis 1607 in Polen, um anschließend in der Hofkapelle des Kurfürsten Maximilian I. in München zu spielen. In München herrschte Anfang des 17. Jahrhunderts ein musikalisch aufgeschlossenes Klima, das u. a. durch Orlando di Lasso geprägt worden war. Galilei heiratete Anna Clara Bandinelli und blieb bis zu seinem Tod in München, drei seiner acht Kinder wurden ebenfalls Lautenisten. Die Beziehung der beiden Brüder, vor allem in den späteren Jahren, ist durch einen ausführlichen Briefwechsel dokumentiert.

Die meisten Kompositionen Galileis s​ind für d​ie zehnchörige Laute bestimmt. Seine e​rste Veröffentlichung w​ar Il p​rimo libro d'intavolatura d​i liuto (München 1620) i​n Tabulatur. Daneben g​ibt es zahlreiche Veröffentlichungen i​n anderen Publikationen. Zudem Bearbeitungen für d​ie Gitarre.[1]

Literatur

  • Faksimile: Il Primo Libro D'Intavolatura di Liuto. 1620; Bearbeitung Albert Reyerman, Vorwort Douglas A. Smith, Tree Edition, München 1980.
    • weitere Bearbeitung von Ruggero Chiesa (Hrsg.): Michelangelo Galilei, Il primo libro d’intavolatura di liuto. Edizioni Suvini Zerboni, Mailand.
  • Cornelia Oelwein: Galileo Galileis Münchner Verwandtschaft. Der Instrumentist Michelangelo Galilei. Bayerischer Rundfunk, München 2006

Einzelnachweise

  1. Vgl. etwa Heinz Teuchert: Michel Angelo Galilei, Corrente und Saltarello. Aus der Lautentabulatur übertragen und für Gitarre bearbeitet G. Ricordi & Co., München 1972; auch Musikverlag Hermann Schmidt, Frankfurt am Main (= Die Sologitarre. HS 301).
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