Michaela Pfundmair
Michaela Pfundmair (* 1984 in Aichach) ist eine deutsche Psychologin und seit 2019 Professorin für Nachrichtendienst-Psychologie am Fachbereich Nachrichtendienste der Hochschule des Bundes für öffentliche Verwaltung in Berlin.[1]
Leben und Wirken
Pfundmair studierte 2005 bis 2010 an der Paris-Lodron-Universität in Salzburg das Fach Psychologie. Währenddessen war sie als Forschungsbeihilfe, Studienassistentin und Tutorin in den Bereichen Sozialpsychologie und Physiologische Psychologie tätig. In den Folgejahren arbeitete sie als wissenschaftliche Mitarbeiterin an der Ludwig-Maximilians-Universität München. Parallel unterrichtete sie studierende Offiziere und Offizieranwärter an der Universität der Bundeswehr München in Sozialpsychologie, lehrte Psychologie an der Universität Augsburg und war an der DePaul University in Chicago tätig.
2013 promovierte sie an der Ludwig-Maximilians-Universität München zum Thema „Einfluss des Selbst auf psychische, physische und behaviorale Reaktionen nach sozialer Exkludierung“. 2015 habilitierte sich Pfundmair mit einer Schrift mit dem Titel „Psychologische Effekte sozialer Exkludierung und des Hormons Oxytocin“.
Von 2015 bis 2019 vertrat Pfundmair Professuren für Sozialpsychologie an der Ludwig-Maximilians-Universität München, der Universität Klagenfurt und der Universität Ulm.[2][3] 2019 nahm sie den Ruf auf eine Professur für Nachrichtendienstpsychologie an der Hochschule des Bundes für öffentliche Verwaltung in Berlin an.[4]
Pfundmair war und ist als rechtspsychologische Gutachterin für Gerichte und Staatsanwaltschaften tätig. Sie ist Supervisorin und Prüferin für die Weiterbildung zum Fachpsychologen für Rechtspsychologie BDP/DGPs.[5] Seit Ende 2019 ist Pfundmair zudem Vorsitzende der Sektion Rechtspsychologie im Berufsverband Deutscher Psychologinnen und Psychologen.[6]
Wissenschaftliche Schwerpunkte
Pfundmair befasste sich zu Beginn ihrer wissenschaftlichen Laufbahn intensiv mit den psychologischen Auswirkungen des Neuromodulators und Hormons Oxytocin. Zudem beschäftigte sie sich mit interkulturellen Unterschieden im menschlichen Erleben und Verhalten.
In der jüngeren Vergangenheit richtete sich der Fokus ihrer Forschung auf Auswirkungen sozialer Exkludierung und psychologische Mechanismen terroristischer Radikalisierung.
Auszeichnungen
- 2011: Marie Andeßner-Preis für Nachwuchswissenschaftlerinnen[7]
- 2015: Therese-von-Bayern-Preis für herausragende Forscherinnen[8]
- 2017: Max Weber-Preis für herausragende Forschungsleistungen der Bayerischen Akademie für Wissenschaften[9]
Schriften (Auswahl)
- Psychologie bei Gericht. Springer, 2020, ISBN 978-3-662-61795-3.
- Effects of the self on psychological, physiological, and behavioral reactions to social exclusion. München 2013.
Weblinks
Einzelnachweise
- Lehrende am Fachbereich Nachrichtendienste. HS Bund, abgerufen am 1. November 2020.
- Claudia Bammer: Sozialpsychologin aus Aichach erforscht das „Kuschelhormon“. In: Augsburger Allgemeine. 15. April 2016, abgerufen am 1. November 2020.
- Therese von Bayern-Stiftung: Auszeichnung für herausragende Forscherinnen. LMU München, 14. April 2016, abgerufen am 1. November 2020.
- 38. Jahresbericht des Präsidenten. (PDF; 18 MB) ISSN 1434-4254. In: https://www.hsbund.de/. HS Bund, abgerufen am 1. November 2020 (S. 130).
- Supervisoren, Fachteams und Prüfer für die Weiterbildung zum Fachpsychologen für Rechtspsychologie. Abgerufen am 17. Dezember 2020.
- Vorstand der Sektion Rechtspsychologie. Abgerufen am 17. Dezember 2020.
- Verleihung Marie Andeßner Preise und Stipendien (2011). (PDF) Abgerufen am 17. Dezember 2020.
- Auszeichnungen Therese von Bayern-Stiftung (2015). Abgerufen am 17. Dezember 2020.
- Laudatio Max Weber-Preis (Pfundmair). (PDF) Abgerufen am 17. Dezember 2020.