Michael Maaser

Michael Maaser (* 12. Februar 1964 i​n Steinheim a​m Main) i​st ein deutscher Historiker, Archivar d​er Johann Wolfgang Goethe-Universität Frankfurt a​m Main u​nd Privatdozent a​m Historischen Seminar d​er Universität Frankfurt.

Leben

Michael Maaser absolvierte d​ie Hohe Landesschule Hanau, studierte Geschichte, Philosophie u​nd Literaturwissenschaft i​n Frankfurt a​m Main u​nd war Stipendiat d​er Gerda Henkel Stiftung i​n Düsseldorf. Er arbeitete a​ls studentische u​nd wissenschaftliche Hilfskraft i​m Universitätsarchiv i​n Frankfurt u​nter der Leitung v​on Notker Hammerstein, dessen Nachfolge e​r 2001 antrat. Zwischen 1998 u​nd 2001 w​ar er beruflich a​ls Personalberater u​nd Coach b​ei dem Beratungsunternehmen MC&C tätig.

Der Fachbereich Philosophie u​nd Geschichtswissenschaften promovierte i​hn 2001 z​um Dr. phil. Seit d​em Wintersemester 2002/03 unterrichtet Maaser d​as Fach Neuere Geschichte a​m Historischen Seminar d​er Universität Frankfurt. 2015 habilitierte e​r sich u​nd lehrt seitdem a​ls Privatdozent für Neuere Geschichte.

Mitgliedschaften

  • Wissenschaftliches Mitglied der Historischen Kommission für Hessen[1]
  • Vorstandsmitglied der Deutschen Akademie für Kulinaristik[2]
  • Vorsitzender des wissenschaftlichen Beirats des Archivs Bibliographia Judaica
  • Mitglied der Frankfurter Historischen Kommission[3]
  • Mitglied des Arbeitskreises "Die Universität Frankfurt im Nationalsozialismus" (seit Mai 2017)
  • Vorsitzender des Denkmalbeirats der Stadt Hanau[4]
  • Vorsitzender im Heimat- und Geschichtsverein Steinheim am Main 2009 bis 2014[5][6]
  • Vorstandsmitglied der Elisabeth-Langgässer-Gesellschaft, Gesellschaft zur Pflege und Verbreitung deutschsprachiger jüdischer Dichtung e.V.
  • ehem. Vorsitzender des Fördervereins der Theodor-Heuss-Schule Hanau-Steinheim[7]

Ehrungen

  • 1995: August-Gaul-Plakette der Stadt Hanau für sein ehrenamtliches Engagement als Vorsitzender des Steinheimer Geschichtsvereins
  • 2001: Paul Harris Fellow

Schriften

Als Autor:

  • Elisabeth Langgässer und Heinrich Ellermanns „Blätter für die Dichtung“. In: Karlheinz Müller (Hrsg.): Elisabeth Langgässer. Ein Colloquium aus Anlaß ihres 90. Geburtstages. Darmstadt 1989.
  • Andreas Riems literarisches Werk. In: Karl H. L. Welker (Hrsg.): Andreas Riem. Ein Europäer aus der Pfalz (= Schriften der Siebenpfeiffer-Stiftung, Bd. 6.) Stuttgart 1999, S. 37–49.
  • Promotionen an der Universität Helmstedt im 16. und 17. Jahrhundert. In: Rainer A. Müller (Hrsg.): Promotionen und Promotionswesen an deutschen Hochschulen der Frühmoderne (= Abhandlungen zum Studenten- und Hochschulwesen. Bd. 10.) Köln 2001, S. 111–117.
  • "Mich zog es zu den Roten, weil nur sie den Kampf gegen die Nazis ernsthaft und kompromißlos führten." Die Frankfurter Studienjahre der "roten Gräfin" Marion Dönhoff. In: Forschung Frankfurt 3/2002, S. 96–97.
  • "Aber was war ich schon? Ein Student, der Betriebswirtschaft lernen wollte, aber von volkswirtschaftlichem Eifer besessen war." Ludwig Erhard und sein Studium beim Nationalökonom Franz Oppenheimer. In: Forschung Frankfurt 3/2002, S. 97–98.
  • "Philosophie ist das Allerernsteste, aber so ernst auch wieder nicht." Theodor Adorno – einer der wichtigsten deutschen Denker hat 100. Geburtstag. In: UniReport vom 12. Februar 2003, S. 3.
  • Eine Brücke über die Senckenberganlage. Adorno und die Universität Frankfurt. In: Forschung Frankfurt 3–4/2003, S. 48–51.
  • Das Standbild des Heiligen Johannes von Nepomuk am Alten Friedhof Steinheim (= Kleine Beiträge ... 8). Hanau 2003.
  • Die erste Stiftungsuniversität Deutschlands. Die Universität Frankfurt setzte von Anfang an Akzente. In: UniReport vom 4. Februar 2004, S. 3.
  • Bescheidener Start in eine große Zukunft. Nach Gründung der Universität zogen die Studenten in den Krieg statt in den Hörsaal. Studentische Selbstverwaltung war von Anfang an selbstverständlich. In: UniReport vom 15. April 2004, S. 3.
  • „Restlose Reinigung von den Schlacken des liberalistischen Geistes“. Die Universität Frankfurt im Dritten Reich: Kein Aktiver Widerstand der Professoren. In: Forschung Frankfurt 2/2004, S. 46–50.
  • Frankfurter Studenten zwischen 1914 und 1959: Das Wechselvolle des Politischen. Schon die Gründer der Stiftungsuniversität förderten studentisches Engagement. In: Forschung Frankfurt 3–4/2004, S. 84–88.
  • Studieren in Frankfurt 1914–2004. Eine Ausstellung des Universitätsarchivs Frankfurt am Main im Auftrag des Präsidiums der Johann Wolfgang Goethe-Universität (Faltblatt) 2004.
  • Studium und Doktorpromotion an der Universität Helmstedt im späten 16. Jahrhundert, in: Rainer A. Müller (Hrsg.): Bilder – Daten – Promotionen. Studien zum Promotionswesen an deutschen Universitäten der frühen Neuzeit (= Pallas Athene, 24.) Stuttgart 2007.
  • Justus Mösers Werk als bürgerliches Bildungsgut, in: Karl H.L. Welker (Hrsg.): Vom Ursprung der anwaltlichen Selbstverwaltung. Justus Möser und die Advokatur. Göttingen 2007, S. 15–34.
  • Die Frankfurter Studenten im "Dritten Reich", in: Jan Otmar Hesse, Jörn Kobes (Hrsg.): Frankfurter Wissenschaftler 1933–1945. Göttingen 2008.
  • Von der Wallfahrt in Steinheim zur Wallfahrt nach Steinheim, in: Norbert Kemmerer (Hrsg.): Jubiläumsschrift 700 Jahre Steinheimer Kreuzwallfahrt 1309–2009. Hanau-Steinheim 2009, S. 41–47.
  • Tafelfreuden bilden: Erasmus' Traktat über Kindererziehung, in: Zeitsprünge. Forschungen zur Frühen Neuzeit 13 (2009), Heft 3/4, Frankfurt 2009, S. 488–496.
  • "Der Heros der Wissenschaft kam mir entgegen." Goethe, Carl Caesar Leonhard und Hanau, in: Regina Kaiser, Ute Peukert (Hrsg.): Vom Kupferstich zum Kirchenfenster, Marburg 2010.
  • Humanismus und Landesherrschaft. Herzog Julius (1528–1589) und die Universität Helmstedt (= Frankfurter Historische Abhandlungen, 46) Stuttgart 2010.
  • Einige Steinheimer Geschichtsforscher und ihre Werke, in: Norbert Kemmerer, Michael Maaser (Hrsg.): Friedensdenkmal – Geschichtsverein – Johannisfeuer. Festschrift 1911–2011. (= STJb, 6.) Hanau 2011, S. 39–44.
  • Vom Denkmal zum Mahnmal. 100 Jahre Steinheimer Friedensdenkmal, eine Dokumentation (zusammen mit Norbert Kemmerer und Ernst Henke), in: Norbert Kemmerer, Michael Maaser (Hrsg.): Friedensdenkmal – Geschichtsverein – Johannisfeuer. Festschrift 1911–2011. (= STJb, 6.) Hanau 2011, S. 13–26.
  • Stadt, Universität, Archiv. Das Archiv der Johann Wolfgang Goethe-Universität Frankfurt am Main, in: Biuletyn Polskiej Misji Historycznej 6 (2011), S. 155–165.
  • Lesen, in: Michael Maaser/Gerrit Walther (Hrsg.): Bildung. Ziele und Formen, Traditionen und Systeme, Medien und Akteure. Stuttgart (Metzler Verlag) 2011, S. 81–84.
  • Dokumente zu Hermann Strasburger im Universitätsarchiv Frankfurt, in: Frank Bernstein und Hartmut Leppin (Hrsg.): Wiederanfang und Ernüchterung in der Nachkriegszeit. Dem Althistoriker Hermann Strasburger in memoriam. (= Schriftenreihe des Frankfurter Universitätsarchivs, Bd. 4.) Göttingen (Wallstein) 2013, S. 45–53.
  • "Dem Archiv verschrieben" Das Universitätsarchiv Frankfurt – Schatzkammer und Gedächtnis der Universität. In: Michael Maaser und Wolfgang Schopf (Hrsg.): Schatzkammer und Gedächtnis (= Bögen des Universitätsarchivs Frankfurt, II). Frankfurt 2013, S. 4–8.
  • 1914 (= Bögen des Universitätsarchivs Frankfurt, III). Frankfurt 2013.
  • HUNDERT. Die Goethe-Universität in 100 Dingen. Frankfurt 2014.
  • Frankfurter Universitätsgründung und Erster Weltkrieg, in: Frank Estelmann und Bernd Zegowitz (Hrsg.): Literaturwissenschaften in Frankfurt am Main 1914–1945 (= Schriftenreihe des Frankfurter Universitätsarchivs, Bd. 7.) Göttingen (Wallstein) 2017, S. 21–29.
  • Stifter werden Freunde. Die Geschichte der Freundesvereinigung der Goethe-Universität Frankfurt. Frankfurt 2018.
  • Bürgertum und Antike im 18. Jahrhundert (zusammen mit Andreas Fahrmeir), in: Joachim Jacob und Johannes Süßmann (Hrsg.): Das 18. Jahrhundert. Lexikon zur Antikerezeption in Aufklärung und Klassizismus. Stuttgart 2018, Sp. 105–112.
  • Goethe als zweiter Mann im Staat: Carl August, Goethe und das Geheime Consilium ab 1775, in: Matei Chihaia und Georg Eckert (Hrsg.): Kolossale Miniaturen. Festschrift für Gerrit Walther. Münster 2019, S. 12–22.

Als Herausgeber:

  • Michael Maaser (Hrsg.), Stadt, Universität, Archiv., Göttingen: Wallstein Verlag 2009.
  • Notker Hammerstein, Geschichte als Arsenal. Ausgewählte Aufsätze zu Reich, Hof und Universitäten der Frühen Neuzeit, hrsg. von Michael Maaser und Gerrit Walther. (= Schriftenreihe des Frankfurter Universitätsarchivs, Band 3), Göttingen 2010.
  • Norbert Kemmerer, Michael Maaser (Hrsg.), Friedensdenkmal – Geschichtsverein – Johannisfeuer. Festschrift 1911–2011 (= STJb, 6), Hanau 2011.
  • Michael Maaser, Gerrit Walther (Hrsg.), Bildung. Ziele und Formen, Traditionen und Systeme, Medien und Akteure. Stuttgart 2011 (3. Aufl. 2016).
  • Evelyn Brockhoff, Bernd Heidenreich, Michael Maaser (Hrsg.), Frankfurter Historiker, Göttingen: Wallstein Verlag 2017.

Literatur

  • Maaser, Michael, in: Friedhelm Golücke: Verfasserlexikon zur Studenten- und Hochschulgeschichte. SH-Verlag, Köln 2004, ISBN 3-89498-130-X. S. 213.
  • Wolfgang Schopf u. a.: "... uns ein eigenes Archiv unserer Weltkenntnis bilden". Michael Maaser zum 50. Geburtstag. Ein Glückwunsch. Frankfurt: Universitätsarchiv Frankfurt, 2014.

Einzelnachweise

  1. Historische Kommission für Hessen 120. Jahresbericht. Abgerufen am 13. September 2018.
  2. Deutsche Akademie für Kulinaristik e.V. – Vorstand. Abgerufen am 13. September 2018.
  3. Frankfurter Historische Kommission: Mitglieder. Abgerufen am 13. September 2018.
  4. Denkmalbeirat feiert Jubiläum. op-online, 13. März 2017, abgerufen am 5. September 2019.
  5. Führung durch das Dorf Steinheim. St. Nikolaus Steinheim, abgerufen am 5. September 2018.
  6. Galerie - Führung durch das Dorf Steinheim. Abgerufen am 5. September 2018.
  7. Geschichte der Schule. THS Hanau, abgerufen am 13. September 2018.
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