Michael Kasimir Radziwiłł
Michael Kasimir Radziwiłł (lit. Mykolas Kazimieras Radvila, pol. Michał Kazimierz Radziwiłł; * 26. Oktober 1635 in Njaswisch, damals Großfürstentum Litauen; † 14. November 1680 in Bologna, damals Kirchenstaat) war ein litauischer Adeliger, Magnat, Staatsmann, Heerführer und Reichsfürst im Heiligen Römischen Reich aus dem Adelsgeschlecht der Radziwiłł.
Er bekleidete im litauischen Reichsteil des Königreichs Polen-Litauen verschiedene Ämter, so war er ab 1652 Großtruchsess von Litauen, ab 1656 Großmundschenk von Litauen, ab 1658 Feldhetman von Litauen, ab 1661 Kastellan von Vilnius, ab 1667 Wojewode von Vilnius (Wojewodschaft Vilnius), ab 1668 Vizekanzler von Litauen, sowie Starost von Upytė, Przemyśl, Człuchów, Kamieniec Podolski, Chojnice, Lida, Telšiai, Rabsztyn, Choteń, Homel, Ostra, Gulbin und vieler anderer Städte.
Er war seit dem 16. Juni 1658 mit Katharina Sobieska (Katarzyna Sobieska, 1634–1694) verheiratet, was ihn zum Schwager von König Jan III. Sobieski machte, an dessen Seite er am Osmanisch-Polnischen Krieg 1672–1676 gegen die Osmanen teilnahm und sich, im Gegensatz zu seinen Vettern Janusz Radziwiłł und Bogusław Radziwiłł, im Krieg gegen die Schweden durch Patriotismus auszeichnete. Einer seiner Söhne war Karol Stanisław Radziwiłł, der ebenfalls Großkanzler von Litauen wurde.