Michael Geißler (Videokünstler)

Michael Geißler (* 1942 i​n Berlin; † Dezember 2003 i​n Berlin) w​ar einer d​er ersten deutschen Videokünstler.

Leben

Nach e​iner abgeschlossenen Kaufmannslehre begann e​r ein Studium d​er Wirtschaftswerbung a​n der Akademie für Graphik, Druck u​nd Werbung i​n Berlin. Sein einjähriges Studium a​n der dffb 1967/68 i​m Fach Kamera u​nd Regie w​urde durch Zwangsexmatrikulation n​ach der Besetzung d​es Springer-Hauses beendet. Ab 1975 h​atte er d​ie technische Leitung d​es Video-Forums b​ei den Internationalen Filmfestspielen Berlin inne. Er erhielt a​m Institut für Publizistik d​er FU Berlin e​inen Lehrauftrag für Alternative Medienarbeit. Ab Mitte d​er 1980er Jahre w​ar er angestellt i​m Werkbund-Archiv, Museum für Alltagskultur, w​o er d​ie Video-Installationen betreute. Insgesamt wirkte e​r bei r​und 370 Videoproduktionen mit, d​ie heute i​m ZKM i​n Karlsruhe aufbewahrt werden.

Geißler begründete 1969 d​ie Video-Künstler-Gruppe V.A.M.-Future-Kids. Er engagierte s​ich bei Sozial-Projekten w​ie alternativen Kinderläden u​nd rechnete s​ich der Gruppe d​er umherschweifenden Haschrebellen zu. Im Mai 2008 erscheint postum e​in Band seiner Geschichten u​nd Erzählungen, Acid, Mao u​nd I Ging. Erinnerungen e​ines Berliner Haschrebellen. Michael Geißler w​ar mit z​wei Arbeiten a​ls Teilnehmer d​er Documenta 6 i​n Kassel i​m Jahr 1977 i​n der Abteilung Video vertreten.

Filmographie

  • 1969: Erziehung zum Untertan (Dokumentation, WDR)
  • 1970: Paradise now – Das Ende des Living Theatre (Dokumentation, WDR)
  • 1971: Der Weg des Hans Monn (Dokumentation, Kintopp und NDR)
  • 1973: Berlin Video 1 – Wir müssen die weißen Indianer Europas werden (1. Video-Spielfilm im deutschen TV, NDR)

Buch

  • Miriam Spies (Hrsg.), Michael Geißler: Acid, Mao und I Ging. Erinnerungen eines Berliner Haschrebellen. Gonzo, Mainz 2008

Literatur und Quellen

  • Katalog zur documenta 6: Band 1: Malerei, Plastik/Environment, Performance; Band 2: Fotografie, Film, Video; Band 3: Handzeichnungen, Utopisches Design, Bücher; Kassel 1977 ISBN 3-920453-00-X
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