Metro Málaga
Die Metro Málaga ist ein Schienennahverkehrssystem für die südspanische Hafenstadt Málaga und in den regionalen Verkehrsverbund Consorcio de Transporte Metropolitano del Área de Málaga eingebunden. Die Stadtbahn verbindet die Innenstadt mit den Außenvierteln, dem Sportpalast und der Universität. Die ersten beiden Linien des Systems wurden 2014 in Betrieb genommen.
Geschichte
Bereits Ende der 1990er Jahre war die Errichtung eines Schnellbahnnetzes in Málaga geplant, um die zunehmenden Verkehrsprobleme in der schnell wachsenden andalusischen Hafenstadt in den Griff zu bekommen. Während zuerst ein oberirdisches Netz geplant war, wurden schon bald die Vorteile einer unterirdischen Lösung erkannt. Trotz der erheblich höheren Baukosten hat man sich zugunsten des historischen Stadtbildes zur Tunnellösung entschlossen. 2005 war schließlich der offizielle Start des Projektes, das anfangs in die Bewerbung Málagas als Kulturhauptstadt 2016 einbezogen wurde. 2006 starteten die Bauarbeiten für die Linie 1, 2008 diejenigen für die Linie 2. Die Inbetriebnahme beider Linien war am 30. Juli 2014.[1][2] Weitere Linien sind projektiert. Das Projekt wird dabei mehr als das Doppelte kosten als ursprünglich geplant.[3]
Linien
Die Linienführung gleicht einem nach links offenen, liegenden Ypsilon. Beide Linien starten im Innenstadtviertel El Perchel an der gleichnamigen Haltestelle, direkt am RENFE-Bahnhof Málaga María Zambrano und dem zentralen Busbahnhof. Die Linie 1 mit einer Länge von rund 6,7 Kilometern wird nach Westnordwest zur Endstation Andalucía Tech auf dem Campus der Universität geführt. Die ersten 3,8 Kilometer sind unterirdisch, der Rest der Linie oberirdisch. Die Linie 2 mit 4,3 Kilometern Länge führt – komplett unterirdisch – in Richtung Südwest entlang der Hauptstraße Héroes de Sostoa und parallel zur Küste bis zum Palacio de los Deportes.
Die Züge verkehren ungefähr von 6:30 Uhr bis 1:30 Uhr, je nach Wochentag und Tageszeit alle 6 bis 15 Minuten.
Linie | Endpunkte | Länge | Haltestellen | durchschn. Distanz der Haltestellen(m) | |
---|---|---|---|---|---|
El Perchel | Andalucía Tech | 6,7 km | 11 | 595 | |
El Perchel | Palacio de los Deportes | 4,6 km | 7 | 608 | |
Gesamt: | 11,3 km | 18[4] |
Fahrzeuge
Die Metro Málaga wird mit 14 Fahrzeugen Urbos 3 bedient, hergestellt von der spanischen Firma Construcciones y Auxiliar de Ferrocarriles (CAF). Diese Bahnen sind normalspurig (1.435 mm), 31 m lang sowie 2,65 m breit, maximal 70 km/h schnell und haben eine Kapazität von 202 Passagieren (57 Sitzplätze). Sie fahren mit Gleichstrom mit einer Spannung von 750 Volt, welcher aus Oberleitungen entlang der Strecken stammt.
Planungen
Beide Linien sollen gemeinsam über El Perchel hinaus nach Osten zur Halbinsel Malagueta geführt werden. Die Strecke befindet sich im Bau, 2020 wurde der Auftrag für Ausbau und Ausrüstung der Tunnel und der beiden Stationen (Guadalmedina, Atarazanas) innerhalb von 20 Monaten vergeben.[5] Zudem soll die Linie 2 um 4 Kilometer bis zum stark frequentierten Flughafen Málaga verlängert werden. Hier wäre eine Verknüpfung mit der Bahnstrecke Málaga–Fuengirola möglich. Auch eine weitere Verlängerung bis Alhaurín de la Torre ist angedacht, steht allerdings in Konkurrenz zu einer Stichstrecke der Cercanías Málaga dorthin.[6] Die projektierte Linie 3 soll von der Innenstadt aus in östliche Richtung über Pedregalejo bis zum Vorort El Palo führen. Langfristig soll ein komplettes Netz aus 6 Linien entstehen, wobei die Linie 6 als Dreiviertelkreislinie alle anderen Linien in den Vororten miteinander verknüpfen soll.
Weblinks
Einzelnachweise
- Zeitung Málaga hoy (spanisch), abgerufen am 30. Juli 2014
- Artikel im International Railway Journal (englisch), abgerufen am 30. Juli 2014
- Sur: Las obras del metro de Málaga costarán más del doble de lo que se presupuestó. Abgerufen am 8. August 2017 (spanisch).
- Die Endhaltestelle El Perchel wurde nur einmal gezählt.
- Adjudicaciones, estudios y licitaciones en febrero de 2020. In: Via libre - La revista del Ferrocarril. Fundación de los Ferrocarriles Españoles, 3. März 2020, abgerufen am 20. September 2021 (spanisch).
- Ignacio Lillo: Partidos y administraciones se suben al proyecto del Cercanías a Alhaurín. In: Diario El Sur. 6. August 2011, abgerufen am 13. September 2021 (spanisch).