Message Transfer Part

Der Message Transfer Part (MTP) i​st ein Teil d​er SS7-Signalisierung u​nd beschreibt, w​ie Signalisierungsinformationen übertragen werden. Es w​ird für d​ie Kommunikation i​m öffentlichen Telefonnetz (PSTN) benutzt. MTP i​st für d​en Transport v​on SS7-Nachrichten zwischen Kommunikationspartnern zuständig.

Es w​ird zwischen d​rei MTP-Levels unterschieden, welche s​ich in d​as OSI-Modell eingliedern lassen. MTP-Level 1 i​st die Physische Schicht, MTP-Level 2 d​er Datenschicht u​nd MTP-Level 3 d​ie Vermittlungsschicht.

  • MTP Level 1 legt die physikalischen, elektrischen und funktionalen Parameter für eine Zeichengabestrecke fest. Dazu gehören Spezifikationen wie Taktrate, Spannungen, Kodierungsverfahren sowie Abmessung und Form der Steckverbinder. Üblich sind Schnittstellen, die den Empfehlungen V.35 oder G.703 entsprechen. Level 1 stellt die Bitübertragungsschicht für eine Zeichengabestrecke dar, die in einem digitalen Netz üblicherweise aus einem 64-kbit/s-Kanal besteht. Es können aber auch analoge Kanäle, die mit einem Modem betrieben werden, verwendet werden.
  • MTP Level 2 legt die Verfahren für einen fehlerfreien Austausch von Nachrichten über eine Zeichengabestrecke fest. Dazu gehören Funktionen, um die Nachrichtenverbindung zu aktivieren oder zu beenden, nach Fehlern zu überprüfen und sie gegebenenfalls zu beheben. Die Nachrichten werden durch Flags voneinander getrennt. Level 2 ist im Aufbau der häufig verwendeten Prozedur HDLC ähnlich, allerdings um einige Funktionen erweitert.
  • MTP Level 3 definiert das Zusammenwirken mehrerer einzelner Zeichengabestrecken. Alle Aspekte, die auf logischer Ebene für den Austausch von Nachrichten zwischen zwei signalling points über mehrere Zeichengabestrecken hinweg gemeinsam sind, werden geregelt. Dazu gehört die Weiterleitung von ankommenden Nachrichten zur gewünschten Zeichengabestrecke. Die Separierung dieser Funktionen in einem eigenen Level 3 dient auch dem Management des Zeichengabenetzes: Zeichengabestrecken können hinzugefügt werden, oder es kann im Fehlerfall auf einen Ersatzweg umgeschaltet werden, ohne dass die Konfiguration auf höheren, abstrakteren Ebenen geändert werden muss.

Literatur

  • Otfried Georg: Telekommunikationstechnik. 2. überarbeitete Auflage, Springer Verlag, Berlin Heidelberg 2000, ISBN 978-3-642-63105-4.
  • Firoz Kaderali: Digitale Kommunikationstechnik II. Friedrich Vieweg & Sohn Verlagsgesellschaft mbH, Braunschweig 1995, ISBN 978-3-528-06485-3.
  • Wolf-Dieter Haaß: Handbuch der Kommunikationsnetze. Springer Verlag, Berlin / Heidelberg 1997, ISBN 978-3-642-63825-1.
  • P.R. Gerke: Neue Kommunikationsnetze. Springer Verlag, Berlin / Heidelberg 1982, ISBN 978-3-642-93207-6.

Siehe auch

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