Mesechinus miodon
Mesechinus miodon ist eine im Osten von Ningxia und im Norden von Shaanxi im nördlichen China vorkommende Igelart.[1][2]
Mesechinus miodon | ||||||||||||
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Systematik | ||||||||||||
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Wissenschaftlicher Name | ||||||||||||
Mesechinus miodon | ||||||||||||
(Thomas, 1908) |
Merkmale
Mesechinus miodon ist eine Steppenigelart mit einer Kopf-Rumpf-Länge von 12 bis 22 cm, einem 2,5 bis 4,6 cm langen Schwanz und einem Gewicht von 230 bis 750 g. Der Hinterfuß hat eine Länge von 3,5 bis 4 cm, die Ohren sind 2,4 bis 3,5 cm lang. Die Stacheln sind 22 bis 29 mm lang. Die körpernahen zwei Drittel der Stacheln sind hellbraun, gefolgt von einem 4 mm breiten, schwarzbraunen Ring und einer hellbraunen Färbung an der Spitze. Die Spitze kann jedoch auch dunkel sein. Die Kopfhaare und die Haare an den Körperseiten, Beinen und am Schwanz sind schmutzigweiß bis bräunlich. Der Bauch ist hell bis schmutzigweiß. Der Karyotyp besteht aus einem Chromosomensatz von 2n=44-48 Chromosomen (FN=84-92).[2]
Lebensraum und Lebensweise
Der Lebensraum von Mesechinus miodon ist trocken und wüstenartig. Yulinfu, die Terra typica in Shaanxi, ist geprägt von gelbem Sand und braunem Fels. Lediglich verstreute Salbeibüschel und wenige Bäume zeigen sich in der ansonsten weitgehend vegetationslosen Landschaft. Über die Ernährung, das Fortpflanzungs- und sonstige Verhalten der Tiere ist bisher kaum etwas bekannt. Sie fressen verschiedene Arten von Käfern und beginnen im späten Oktober ihren Winterschlaf. Am häufigsten sind die Igel im April und im Mai, wenn das Nahrungsangebot am besten ist.[2]
Systematik
Die Igelart wurde im Jahr 1908 durch den britischen Zoologen Oldfield Thomas zusammen mit Hughs Igel (Mesechinus hughi) erstmals beschrieben.[3] Thomas gab der Art den Namen Erinaceus miodon, ordnete sie also den Kleinohrigeln zu. Die Mammalogen Gordon Barclay Corbet und John Edwards Hill ordneten die Form im Jahr 1992 dem Daurischen Igel (M. dauuricus) als Unterart zu[4], während Rainer Hutterer sie im Jahr 2005 als Unterart zu Hughs Igel stellte.[5] Nach einer im Jahr 2016 veröffentlichten Analyse der vollständigen mitochondrialen DNA der Tiere ist die Art näher mit dem Eigentlichen Langohrigel (Hemiechinus auritus) verwandt als mit dem Daurischen Igel.[6] Im Jahr 2018 wurde ihr wieder der Rang einer eigenständigen Art zugebilligt.[1][2]
Einzelnachweise
- Huai-Sen Ai, Kai He, Zhong-Zheng Chen, Jia-Qi Li, Tao Wan, Quan Li, Wen-Huan Nie, Jin-Huan Wang, Wei-Ting Su & Xue-Long Jiang. 2018. Taxonomic Revision of the Genus Mesechinus (Mammalia: Erinaceidae) with Description of A New Species. Zoological Research. DOI: 10.24272/j.issn.2095-8137.2018.034
- Troy Best: Family Erinaceidae (Hedgehogs and Gymnures). In: Don E. Wilson und Russell A. Mittermeier (Hrsg.): Handbook of the Mammals of the World. Volume 8: Insectivores, Sloths and Colugos. Lynx Edicions, Barcelona 2018, ISBN 978-84-16728-08-4, S. 288–330 (S. 326-327)
- Thomas O. 1908. The duke of Bedford’s zoological exploration in eastern Asia-XI. On mammals from the provinces of Shan-si and Shen-si, northern China. Proceedings of the Zoological Society of London, 78(4): 963–983.
- Corbet GB, Hill JE. 1992. The Mammals of the Indomalayan Region: A Systematic Review. Oxford: Oxford University Press, 1–488.
- Hutterer R. 2005. Subfamily erinaceinae. In: Don E. Wilson, DeeAnn M. Reeder (Hrsg.): Mammal Species of the World. A Taxonomic and Geographic Reference. 3. Auflage. Johns Hopkins University Press, Baltimore 2005, ISBN 0-8018-8221-4.
- Fei Kong, Jia-Yan Wu & Jian-Min Guo: The complete mitochondrial genome of the small-toothed forest hedgehog Mesechinus miodon (Eulipotyphla: Erinaceidae). Mitochondrial DNA Part A, Volume 27, 2016 - Issue 6, doi: 10.3109/19401736.2015.1106514