Mensalgut

Das Mensalgut (lateinisch mensalis zum Tisch gehörig) ist ein zweckgewidmetes Vermögen der römisch-katholischen Kirche, das der Amtsausübung eines Bischofs (mensa episcopalis) oder Domkapitels (mensa capitularis)[1] dient. Die Aussonderung dieses, auch als Tafelgut bezeichneten Besitzes, geht auf das 9. Jahrhundert zurück. Es ist entsprechend der aktuellen Darstellung der Kirche kein Privatvermögen des jeweils amtierenden Bischofs und dieser hat als Beratungs- und Kontrollorgan einen „Vermögensverwaltungsrat“ an seiner Seite, der vom Kirchenrecht vorgeschrieben ist.

Beispiel Österreich

Stift St. Georgen

Laut d​er Initiative g​egen Kirchenprivilegien s​oll die Diözese Gurk-Klagenfurt d​as österreichweit größte Vermögen a​n Mensalgütern z​u verwalten haben. Zu d​en Mensalgütern d​er Diözese gehören Forstbetriebe m​it Jagd u​nd Fischereirechten w​ie das Stift St. Georgen a​m Längsee u​nd Schlösser w​ie die Straßburg o​der die bischöfliche Residenz i​n Klagenfurt. Die Initiative g​egen Kirchenprivilegien schätzte i​m Jahr 2014 d​as Mensal-Vermögen i​n Kärnten a​uf 175 Millionen Euro. Auf d​as Bistum Gurk folgten d​ie Erzdiözese Wien m​it einem Vermögen v​on 152 Millionen Euro u​nd die Diözese Linz m​it 32 Millionen Euro, s​o die Initiative.[2]

Literatur

  • Arnold Pöschl: Bischofsgut und Mensa Episcopalis: ein Beitrag zur Geschichte des kirchlichen Vermögensrechtes, in drei Bänden, Bonn, 1908–1912
  • Everett U. Crosby: Bishop and chapter in twelfth-century England: a study of the "mensa episcopalis". Cambridge Univ. Press, 1994 (in englischer Sprache) ISBN 0-521-44507-8
  • Leopold Schütte (Bearbeiter): Die Tafelgutverzeichnisse der Bischöfe von Münster 1573/74. Münster, Aschendorf Verlag, 2014–2015, ISBN 978-3-402-15127-3

Siehe auch

Wiktionary: Mensa episcopalis, Mensa capitularis – Bedeutungserklärungen, Wortherkunft, Synonyme, Übersetzungen

Einzelnachweise

  1. Lexikon für Theologie und Kirche, Band 3: Finanzwesen
  2. orf.at: Diözese Gurk: Größtes Vermögen an Mensalgütern. Artikel vom 16. April 2014, abgerufen am 23. Dezember 2018.
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