Mennonitenfriedhof Hamburg-Altona
Der Mennonitenfriedhof Hamburg-Altona befindet sich im Osten des Ortsteils Bahrenfeld in Hamburg-Altona. Mit 6932 m² und 1000 Gräbern ist die mennonitische Begräbnisstätte heute der kleinste Friedhof der Hansestadt. Die Aufsicht über den Friedhof führt der Gemeinderat der Mennonitengemeinde zu Hamburg und Altona.[1]
Vorgänger-Friedhof
Ein erster mennonitischer Friedhof befand sich an der Großen Roosenstraße (heute Paul-Roosen-Straße). Dieser war ab 1678 genutzt worden, ab 1873 jedoch nur noch für Erbbegräbnisse. Im Jahr 1936 wurde der Friedhof dann geräumt, verkauft und schließlich überbaut.
Heutiger Friedhof
Die Begräbnisstätte am Bahrenfelder Holstenkamp 80–82 wurde 1873 eingeweiht, ein Jahr später kam eine Kapelle hinzu, die jedoch im Zweiten Weltkrieg zerstört wurde. Ein Gärtnerhaus von 1896 besteht hingegen immer noch.
Denkmalgeschützter alter Teil
Von dem Vorgänger-Friedhof konnten noch 38 unter Denkmalschutz stehende Grabplatten aus Sandstein in den neuen Friedhof in Bahrenfeld überführt werden und entsprechend ihrer früheren Anordnung wieder aufgestellt werden. Die älteste dieser Grabplatten stammt aus dem Jahr 1679. Hausmarken, Familienwappen und zum Teil noch in Niederländisch verfasste Inschriften auf den Grabplatten geben noch heute Aufschluss über die damals in Hamburg und Altona lebenden mennonitischen Kaufmannsfamilien. Den in den neuen Friedhof integrierten Grabplatten steht ein Denkmal mit der Aufschrift Gewidmet den Toten, deren sterbliche Hüllen einst auf dem Alten Friedhof beigesetzt waren und nun an dieser Stätte einen neuen Ruheplatz fanden vor, das der Hamburger Bildhauer Arthur Bock gestaltet hat.
Dieser Teil des Friedhofs steht heute unter Denkmalschutz.
Neuer Teil
Auch heute noch ist der Friedhof Begräbnisstätte in Hamburg und im Umland lebender Mennoniten, ohne dass sich alle Mennoniten hier bestatten ließen. Es werden auch unabhängig von den Todesumständen Gemeindefremde und Tote aller Konfessionen auf dem mennonitischen Friedhof beigesetzt.[2] Beispielsweise findet sich hier auch ein jüdisches Grabmal. Im Jahr 2008 konnten dank einer Spende die Außenmauern des Friedhofs saniert werden.
Grabstätten bekannter Persönlichkeiten
Mennonitische Pastoren
- Berend Carl Roosen
- Hinrich van der Smissen
- Otto Schowalter
- Peter J. Foth
Unternehmer
- Helmut Greve, Mäzen[3]
Wissenschaftler
- Ernst Schepansky, Sozialhistoriker
Regisseure, Schauspieler
- Heinz Dunkhase, Regisseur
Bilder
Literatur
- Mennonitenfriedhof, in: Mammut-Verlag (Hg. u. Red.) in Zusammenarbeit mit der Freien und Hansestadt Hamburg, Behörde für Stadtentwicklung und Umwelt, Abteilung Landschafts- und Grünplanung und konfessionellen Friedhofsverwaltungen der Stadt Hamburg, Der Friedhofswegweiser. Freie und Hansestadt Hamburg. Information. Hinweise. Standorte. Historie. Anschriften. Inserate, 1. Ausgabe, Leipzig 2008, S. 212–215, OCLC 724315157
Weblinks
Siehe auch
Einzelnachweise
- Katy Krause: Hamburgs ungewöhnlicher Friedhof. In: Hamburger Abendblatt vom 17. März 2017, S. 15
- Katy Krause: Hamburgs ungewöhnlicher Friedhof. In: Hamburger Abendblatt vom 17. März 2017, S. 15
- Katy Krause: Hamburgs ungewöhnlicher Friedhof. In: Hamburger Abendblatt vom 17. März 2017, S. 15