Melvin Lastie
Melvin Lastie (* 18. November 1930 in New Orleans; † 4. Dezember 1972 ebenda) war ein US-amerikanischer Musiker (Trompete, Kornett), Manager und Musikproduzent im Bereich des Rhythm and Blues und des Soul Jazz.
Leben und Wirken
Lastie wurde bereits mit 15 Jahren Mitglied der Paul Barbarin Band. Während seiner Zeit auf der Booker T. Washington High School in New Orleans organisierte er eine professionelle Jazzband, in der auch der Pianist Antoine „Fats“ Domino und Ed Blackwell spielten.[1] Mit 16 Jahren ging er mit Hosa Hills Band auf Tour und kehrte 1948 nach New Orleans zurück, um das kurzlebige Melvin Lastie Orchestra zu gründen. Ornette Coleman lebte kurzzeitig bei ihm.[2] Im selben Jahr wurde er zur US-Armee eingezogen; nach seiner Entlassung formierte er mit seinem Bruder die Formation The Lastie Brothers, die auf zahlreiche Tourneen ging und 1954 den Bluessänger Big Joe Turner begleitete. In den folgenden Jahren arbeitete er in New Orleans im Geschäft seines Vaters; daneben trat er regelmäßig in der Show Bar auf der Bourbon Street auf. Von 1957 bis 1959 leitete er seinem eigenen Nachtclub The High Hat; außerdem war er in der amerikanischen Musikergewerkschaft aktiv. 1961 wirkte er als Solist auf dem Kornett beim ersten Hit „I Know (You Don't Love Me No More)“ der R&B-Sängerin Barbara George mit.
1961 gründete Lastie zusammen mit Harold Battiste das Label A.F.O. Records (All for One), mit dem er 1963 nach Los Angeles zog und auch als Produzent für das Label von Sam Cooke arbeitete. Lastie wirkte als Begleitmusiker bei zwei seiner Hits, Tennessee Waltz und A Change Is Gonna Come mit; außerdem arbeitete er als Sessionmusiker für Künstler wie King Curtis, Lou Donaldson (Alligator Bogaloo, 1967), Dr. John, Herbie Hancock (auf „Don't Even Go There“, 1967), Eddie Harris (The Electrifying, 1967), Freddie King, Herbie Mann (Memphis Two-Step, 1970), Wilson Pickett, Dave Pike (Jazz for the Jet Set, 1968) oder Aretha Franklin (Lady Soul, 1968) sowie als Arrangeur und Musiker für Willie Bobo, für den er schließlich auch als Manager tätig wurde. Er produzierte auch Bobos ersten Hit „Spanish Grease“, und dessen zweites Album Uno, Dos, Tres. 1969 arbeitete er mit Battiste erneut zusammen, als sie Aufnahmen von King Floyd und Al „Shine“ Robinson produzierten. Im Bereich des Jazz war er laut Tom Lord zwischen 1958 und 1971 an 36 Aufnahmesessions beteiligt.[3]
Ihm zu Ehren komponierte Cannonball Adderley „Suite Cannon: For Melvin Lastie“, erschienen auf seinem letzten Album Phenix (1974).
Einzelnachweise
- Edward Blackwell, WKCR, May 4, 1986
- Mick Burns Keeping the Beat on the Street: The New Orleans Brass Band Renaissance, S. 78
- Tom Lord: The Jazz Discography (online, abgerufen 28. November 2019)