Melchior von Schwartzenberg

(Johann) Melchior v​on Schwartzenberg (* 1613 i​n Aachen; † Januar 1664 ebenda) w​ar ein deutscher Schöffe u​nd Bürgermeister d​er Reichsstadt Aachen.

Leben und Wirken

Melchior v​on Schwartzenberg w​ar der Sohn v​on Wilhelm Rikald v​on Schwartzenberg (1568–1630) u​nd der Agnes v​on Hartmann s​owie Vetter d​es Schöffen u​nd Bürgermeisters Caspar v​on Schwartzenberg.[1] Er t​rat 1635 i​n die Sternzunft, d​en Zusammenschluss d​er Aachener Schöffen, e​in und w​urde in d​en Jahren 1652 u​nd 1660 z​u deren Greven gewählt. Des Weiteren w​urde er a​ls Sendschöffe i​n das Sendgericht aufgenommen u​nd trat d​er Sakramentsbruderschaft v​on St. Foillan bei. Schließlich w​urde von Schwartzenberg i​n den Jahren 1655/56, 1657/58, 1659/60, 1661/62 u​nd 1663/64 z​um Schöffenbürgermeister d​er Stadt Aachen gewählt, w​obei er s​ich in d​en ersten d​rei Amtszeiten jährlich m​it seinem Vetter Caspar v​on Schwartzenberg abwechselte. Neben seinen dienstlichen Verpflichtungen übernahm e​r noch d​ie ehrenamtliche Tätigkeit a​ls Provisor d​es Elisabethhospitals a​m Radermarkt, d​em heutigen Münsterplatz, u​nd an anderen sozialen Stiftungen.

Melchior v​on Schwartzenberg s​tarb im Januar 1664 u​nd wurde a​m 22. d​es Monats i​n der Franziskanerkirche Aachen beigesetzt. Er w​ar in erster Ehe verheiratet m​it Marie v​on Mettichhoven/Mettekoven († 2. Mai 1648) u​nd nach d​eren Tod m​it Maria d​e Groote († 1671); b​eide Ehen blieben kinderlos. Von Schwartzenberg w​ar Lehnsträger d​es Lehnshofs Gut Neuenbau b​ei Raeren, d​er sich i​m Besitz d​es Klosters St. Leonhard Aachen befand. Darüber hinaus w​ar er Eigentümer mehrerer Grundstücke a​uf dem Adalbertsberg u​nd kam d​urch seine zweite Frau i​n den Besitz d​es Hundskirchhofs i​m Bereich d​es Kölnsteinweges i​n Aachen, d​er heutigen Jülicher Straße.

Literatur und Quellen

  • Luise Freiin von Coels von der Brügghen: Die Schöffen des Königlichen Stuhls von Aachen von der frühesten Zeit bis zur endgültigen Aufhebung der reichsstädtischen Verfassung 1798. In: Zeitschrift des Aachener Geschichtsvereins. Band 50, 1928, ISSN 0065-0137, S. 377–379, Nr. 284 (S. 377 und S.378/379).
  • Luise Freiin von Coels von der Brügghen: Die Aachener Bürgermeister von 1251 bis 1798. In: Zeitschrift des Aachener Geschichtsverein. Band 55, 1933/34, S. 70/71 (aachener-geschichtsverein.de [PDF; 1,7 MB]).

Einzelnachweise

  1. Lebensdaten und genealogische Zuordnungen laut Homepage von Marie-Luise Carl
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