Meister des Lautenbacher Hochaltars (Bildschnitzer)
Als Meister des Lautenbacher Hochaltars wird der spätmittelalterliche Bildschnitzer bezeichnet, der den Mittelteil des dreiteiligen Hochaltars in der Wallfahrtskirche Mariä Krönung in Lautenbach im Ortenaukreis geschaffen hat. Der Hochaltar wurde 1483 geweiht. Wie das umliegende Renchtal war Lautenbach Teil des Straßburger Hochstifts und der Meister zeigt den Einfluss der straßburgischen Plastik seiner Zeit.
Der Mittelteil, der sogenannte Schrein, besteht aus drei geschnitzten Figuren, einer Maria mit dem Kind umgeben von zwei Heiligen. Sie sind umgeben von Bildern mit Szenen aus dem Marienleben auf den Flügeln des Altars. Die drei Plastiken sind vom reichen Rankenwerk überdacht. In einer herausragenden Integration von Schnitzkunst und Malerei verbinden sich die geschnitzten gotischen Architekturelemente, die die Figuren des Mittelteils umgeben, mit den Bildern zu einem lückenlosen Ensemble.
Der Maler, der die Bilder des Altars geschaffen hat, wird ebenfalls als Meister des Lautenbacher Hochaltars bezeichnet.
Literatur
- Hans Heid: Die Lautenbacher Wallfahrtskirche. Der Geist der Spätgotik in Baukunst, Plastik und Malerei am Oberrhein. (= Studien zur deutschen Kunstgeschichte 327). Straßburg 1960, S. ?
- Čarmian A. Mezenceva: Die Holzplastik "Maria mit dem Kind" aus der Sammlung der Staatlichen Ermitage und ihre stilistische Umgebung. In: Staatliche Museen zu Berlin Preußischer Kulturbesitz. Forschungen und Berichte Bd. 19, 1979, S. 57–60