Mbanza-Ngungu

Mbanza-Ngungu i​st eine Stadt i​n der Demokratischen Republik Kongo.

Mbanza-Ngungu
Mbanza-Ngungu (Demokratische Republik Kongo)
Koordinaten  16′ S, 14° 51′ O
Basisdaten
Staat Demokratische Republik Kongo

Provinz

Kongo Central
Einwohner 100.000
Dorfansicht bei Thysville / Mbanza Ngungu. Foto Annemarie Schwarzenbach (1941/42)

Allgemeines

Die Stadt hat etwa 100.000 Einwohner und liegt an der ehemaligen Eisenbahnlinie und heutigen Straße zwischen Matadi und Kinshasa in der Provinz Kongo Central. Seit 1932 ist der Ort über eine 15 km lange Stichlinie nach Marchal an die Matadi-Kinshasa-Bahn angeschlossen.[1] Wegen ihrer bekannten Grotten war sie früher ein Touristenort. Sie ist eine wichtige Garnisonsstadt der kongolesischen Armee und ist ein Standort der Eisenindustrie. Außerdem ist hier die 1990 gegründete private Universität l'Université Kongo.

Geschichte

Während d​er belgischen Kolonialzeit hieß d​ie Stadt Thysville, benannt n​ach Albert Thys, d​er sie 1905 gründete, z​uvor wurde d​er Ort Sona Qongo genannt.

Nach seiner Festnahme i​m September 1921 w​ar der kongolesische Religionsstifter Simon Kimbangu einige Jahre i​n Thysville inhaftiert. 1957 w​urde die Thysville-Kasangulu-Brücke eingeweiht, d​ie den Fluss Sukasou überquert.

Im Juli 1960 n​ahm die Gehorsamsverweigerung d​er Force Publique i​m hiesigen Camp Hardy i​hren Anfang. Ende 1960 w​ar Premierminister Patrice E. Lumumba h​ier zeitweise i​n Gefangenschaft, b​evor er v​on belgischen Agenten n​ach Elisabethville (heute Lubumbashi) i​n die separatische Provinz Katanga überstellt u​nd am 17. Januar 1961 ermordet wurde.[2]

Literatur

  • G. Blanchart: Le Rail au Congo Belge. Band II, Blanchart, Bruxelles 1999, ISBN 2-87202-015-2.

Quellen

  1. G. Blanchart: Le Rail au Congo Belge. Band II, 1999, S. 128.
  2. Lumumba-Mord: Sohn kündigt Klage gegen zwölf Belgier an. In: derStandard.at. 22. Juni 2010, abgerufen am 3. Dezember 2017.
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