Maximilian Anton von Boeselager

Maximilian Anton Karl Gallus Maria Anna v​on Boeselager (* 15. Oktober 1775 i​n Ollheim; † 27. September 1821 i​n Münster) w​ar von 1810 b​is 1813 Bürgermeister i​n Münster.

Leben

Herkunft und Familie

Maximilian Anton entstammte als Sohn des Friedrich Ferdinand Joseph Anton von Boeselager (1743–1805) und seiner Gemahlin Maria Auguste Odilia Philippa Franzisca Scholastika von der Heyden genannt Belderbusch (1751–1797) der westfälischen Adelsfamilie von Boeselager, welche ursprünglich im Erzstift Magdeburg sesshaft war. Maximilians Bruder Kaspar Anton war Domherr in Münster. Seine Schwester Caroline (1776–1857) war mit dem Freiherrn Gisbert Christian Friedrich von Romberg (1773–1859) verheiratet, seine Schwester Bernhardine heiratete Maximilian von Boeselager. Dieser und die Domherren Friedrich Wilhelm und Friedrich Ferdinand waren Cousins 3. Grades. Der Dompropst Friedrich Wilhelm Anton (1713–1782) war ein Cousin 2. Grades. Am 19. Dezember 1797 heiratete Maximilian die Freiin Rosine Droste zu Vischering 1777–1819, Tochter des Clemens August Maria Droste zu Vischering (1742–1790, Amtsdroste) und seiner Gemahlin Sophie Alexandrine Droste zu Füchten (1748–1817). Aus der Ehe gingen die Kinder Karl Franz Maximilian von Boeselager (1802–1869, ⚭ 6. September 1826 Adolfine von Wolff-Metternich zur Gracht (1808–1879)) und Klemens (1808–1858, ⚭ 30. November 1841 Freiin Sophie von Wolff-Metternich zur Gracht, Urgroßeltern des Philipp Freiherr von Boeselager) hervor.

Wirken

Am 21. Oktober 1810 schloss Maximilian Anton einen Vergleich mit der Familie von der Recke, zahlte 66.000 Reichstaler Abfindung und erhielt im Gegenzug das alleinige Besitzrecht über das Schloss Heessen. Um die Besitzrechte dieses Gutes hatte es einen Jahrzehnte dauernden Rechtsstreit gegeben, mit dem sich der Reichshofrat zu befassen hatte. Das Münsterland wurde in das Großherzogtum Berg eingegliedert und die Familie von Boeselager am 16. Februar 1808 vorläufig wieder in ihren alten Besitz eingewiesen. Durch diese Maßnahme wurde der Vergleich erst möglich. Maximilian Anton hatte eine juristische Ausbildung erfahren und war der französischen Sprache mächtig. So lag es für die französischen Territorialherren nahe, ihn als Maire in Münster einzusetzen. Dieses geschah im Jahre 1810. Er verstand es, sein Amt so zu führen, dass er nicht in Konflikt mit der Bürgerschaft und auch dem jeweiligen Landesherrn geriet. Nach Abzug der Franzosen im Jahre 1813 bestätigte ihn die Preußische Regierung in seinem Amt als Stadtdirektor der Stadt Münster, das er bis zu seinem Tode im Jahre 1821 ausübte.

Quellen

  • Lothar Gall (Hrsg.): Vom alten zu neuen Bürgertum. Die mitteleuropäische Stadt im Umbruch 1780–1820. R. Oldenbourg Verlag, München 1991, ISBN 3-486-55899-4
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